Geschichte der NSU-Werke, NSU-Motorenwerke, NSU Audi

NSU Werke Aktiengesellschaft Neckarsulm

NSU Motorenwerke Aktiengesellschaft

1873 richteten zwei wackere Schwaben namens Christian Schmidt und Heinrich Stoll in Riedlingen/Donau eine mechanische Werkstatt ein, in der sie Strickmaschinen herstellten, die zu den technischen Errungenschaften der damaligen Zeit gehörten. Ein Wasserrad trieb nach alter Väter Sitte die zur Bearbeitung der Teile notwendigen Maschinen an.

1880 suchte Christian Schmidt einen besseren Platz für seinen Betrieb, denn die in Riedlingen auf einer Donau-Insel stehende Werkstatt konnte nicht erweitert werden. Er zog nach Neckarsulm ins schwäbische Unterland und trennte sich dabei von seinem Kollegen Stoll.

1884 wurde aus dem Privatunternehmen die Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik Aktiengesellschaft.

1886 erkannte Gottlieb Banzlaff die Vorzüge des Fahrrades. Man baute welche. Sie hatten anfangs, wie es zu dieser Zeit Sitte war, vorn ein großes und hinten ein kleines Rad. Aus der mechanischen Werkstatt wurde eine Fahrradfabrik.

1888 leistete man in Neckarsulm den ersten Beitrag zum Automobilbau: Nach Plänen des technischen Direktors Ludwig Zeidler wurden Fahrgestelle an Gottlieb Daimler geliefert, die dann mit einem Daimler-Motor versehen unter der Bezeichnung "Daimler Stahlradwagen"verkauft wurden.

1892 knobelten die bärtigen Fabrikanten das Markenzeichen "NSU" aus, indem sie aus dem Ortsnamen NeckarSUlm drei Buchstaben entlehnten.

1901 ist das Geburtsjahr der NSU-Motorräder, in diesem Jahr wurden bereits 100 Maschinen geliefert. Weil man nicht klotzige Ungetüme baute, sondern "Fahrräder mit Motor", die ein mittelstarker Fahrer beherrschen konnte, war die Nachfrage nach NSU-Motorrädern so groß, daß man kaum alle Liebhaber zufrieden stellen konnte. NSU wurde die bedeutendste Motorradfabrik. Ihre Modelle dienten vielen anderen aufkommenden Firmen als Vorbild.

1909 hatte die Motorsportwelt gleich zwei NSU-Sensationen. Die "Prinz-Heinrich-Fahrt", an der, wie es hieß, nur schwere und starke Wagen mit Erfolg teilnehmen konnten, hatten drei NSU-Wagen ohne Panne beendet. Man staunte über die Leistung der Kleinen. In USA fuhr Otto Lingenfelder den ersten NSU-Motorrad-Weltrekord mit 124 km/h.

1926 beim "Großen Preis von Deutschland" auf der Avus wurde Klöble/Neckarsulm der Erste seiner Klasse, hinter ihm auf dem 2., 3. und 4. Platz nur NSU. Klöble fuhr mit seinem 1,5-Ltr.-6-Zylinder NSU-Wagen über 400 km mit einem Schnitt von 125,8 km/h; Caracciola erzielte beim gleichen Rennen mit dem 8-Zylinder-Kompressor-Mercedes 135 km/h.

1929 stellte NSU den Automobilbau für fast 30 Jahre ein, um das Schwergewicht auf die Motorradproduktion zu legen.

1951 fuhr Wilhelm Herz auf einer 500-cm3-NSU-Kompressor-Maschine den absoluten Geschwindigkeitsweltrekord für Motorräder mit 290 km/h.

1953 errang NSU die Doppelweltmeisterschaft in der 125-cm3­ und 250­cm3-Klasse.

1956 holten Wilhelm Herz und H. P. Müllerauf den Bonneville Salt Flats in Utah/USA für NSU sämtliche Kurzstrecken-Weltrekorde. Herz wurde mit 339 km/h der schnellste Motorradfahrer der Welt.

1957 erfolgt auf der IAA die Vorstellung des NSU-Automobils PRINZ I/II Automobil PRINZ 1957.

1960 Über 7500 Menschen arbeiten bei NSU. Die Hauptversammlung beschließt die Umbenennung der Firma in "NSU-MOTORENWERKE-AKTIEN-GESELLSCHAFT Neckarsulm".

1961 NSU baut den deutschen Kompaktwagen neuen Stils, den NSU Prinz 4.

1963 im Juni läuft der 100000ste Prinz 4 vom Band, insgesamt hat NSU bis Jahresmitte 1964 über 206000 Automobile hergestellt.

1964 Serienbeginn eines neuen NSU-Automodells, des Prinz 1000 L. Beginn der Baureihe moderner Vierzylinder-Viertaktmotoren mit obenliegender Nockenwelle.

Im Monat Mai: Die ersten NSU Spider mit NSU-Wankel-Kreiskolbenmotor werden serienmäßig gebaut.

1967 NSU präsentiert bei der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt den
NSU Ro 80
der Öffentlichkeit.

1969 Am 10. März wird mit der Auto Union GmbH, Ingolstadt, ein Verschmelzungsvertrag abgeschlossen, der nach der Zustimmung durch die außerordentliche Hauptversammlung (am 26. April 1969) mit dem 21. August 1969 in Kraft tritt. Damit bildet sich die neue Audi NSU Auto Union Aktiengesellschaft. Die Selbständigkeit von NSU geht zu Ende. Der Name ist noch Bestandteil der neuen Firmengruppe.

1973 NSU wird 100 Jahre alt. Die Produktion von Prinz 4 und 1200 C läuft aus.

1977 Der letzte NSU-Typ, der modernisierte Ro 80 wird nach 37395 hergestellten Fahrzeugen vom Band genommen. Ein Nachfolgemodell mit dem neuentwickelten Wankelmotor KKM 871 wird nicht produziert.

1984 NSU wird aus dem Firmennamen gestrichen.

Informationen und Bilder u.a. von Gerhard Geiling und der Audi AG
Seitengestaltung © Joachim Hahn

Audi AG an der Börse: Letzter Stand 2006
Kapitalangaben: Derzeitiges Grundkapital EUR 110,08 Mio
Wertpapier-Kenn-Nr.: 675700, Inhaber-Stammaktien
Notiert: amtlich in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, München und Stuttgart und im Freiverkehr Hannover - Notiert seit 1948 - Seit 30.8.1999 Stückaktien o.N.; seit 8.9.1969
Stücknotiz zu DM 50,-; vorher Prozentnotiz

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