Geschichte zur Metallbank, Metallgesellschaft und Gea Gea-Group

Metallbank AG und metallurgische Gesellschaft
Metallgesellschaft Aktiengesellschaft
GEA Group AG

Die Metallgesellschaft entstand in Frankfurt, Arbeitsgebiet war zunächst der Handel mit Nichteisenmetallen.
Aus dem Metall- und Erzhandelsgeschäft ergaben sich vielfältige Beziehungen zum Erzbergbau, zur Verhüttungs- und weiterverarbeitenden Industrie, die oft auch in einer Beteiligung mündeten.
Ein Teil der erworbenen Beteiligungen wurde in die 1897 errichtete Metallurgische Gesellschaft AG eingebracht.
Gemeinsam mit befreundeten Banken riefen die Metallgesellschaft und Metallurgische Gesellschaft für Bank- und Finanzgeschäfte 1906 die Berg- und Metallbank AG ins Leben. Diese übernahm 1910 zunächst die Metallurgische Gesellschaft (wobei der neue Firmenname Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG war) und dann weiter 1928 im Wege der Verschmelzung die Metallgesellschaft.
Um den Traditionsnamen zu erhalten, firmierte das fusionierte Unternehmen fortan weiter als Metallgesellschaft.

  Geschichte
  1881

Rohstoff-
Erschließung in Mexiko
 

Die Metallgesellschaft AG wird 1881 von Wilhelm Merton, Leo Ellinger und Zacharias Hochschild in Frankfurt gegründet. Das Unternehmen konzentriert sich zunächst auf den Metallhandel, um die heimische Industrie mit metallischen Rohstoffen zu versorgen. Die Nachfrage übersteigt schnell das Angebot: Die MG erschließt daher bis 1890 Rohstoffquellen im Ausland. Beteiligungen an Bergwerken, Metallhütten und Metallverarbeitern im In- und Ausland folgen, ebenso die Entwicklung von Technologien für die Aufbereitung und Verhüttung von Erzen.

   
    1889

Röhrengichtgas
-filter um 1913
  Bereits 1889 können die gelieferten Metalle in einer "Technischen Abteilung" gemustert werden. Diese Abteilung ist auch die Keimzelle von zwei späteren Standbeinen des Unternehmens - der Chemieaktivitäten und des Anlagenbaus. Alle industriellen Beteiligungen der MG werden 1897 in der Metallurgischen Gesellschaft zusammengeschlossen. Schwerpunkt der neuen Aktivitäten ist zunächst die Entwicklung und der Vertrieb technischer Neuerungen und Erfindungen, später kommt die Entwicklung von Verfahren hinzu. Als Telegrammkürzel wählt man die mittleren Buchstaben des Namens: Lurgi. Der Name etabliert sich offiziell 1919, die Lurgi-Gesellschaften entstehen. Zur Finanzierung all dieser umfangreichen Projekte wird 1906 die Metallbank gegründet.
     
    1915

Goethe- Universität Frankfurt a.M.
um 1915
  Kurz vor dem Ersten Weltkrieg ist die Metallgesellschaft auf einem Höhepunkt ihres Wachstums angelangt. Ihre geografischen und organisatorischen Dimensionen sind beeindruckend: Das Konzerndach wird von Zentralen in Frankfurt, London und New York getragen, Töchter und Beteiligungen gibt es in allen Kontinenten der Welt. Wilhelm Merton spendet 1915 die für die damaligen Verhältnisse enorme Summe von 2 300 000 Mark für die Gründung der Frankfurter Universität. Sein soziales Engagement ist pragmatisch, von öffentlicher und politischer Distanz geprägt. 
     
    1918

Richard Merton
  Der Erste Weltkrieg trifft die Metallgesellschaft hart: Sie verliert einen Großteil ihrer ausländischen Beteiligungen. Seit 1916, dem Todesjahr Wilhelm Mertons, führt Sohn Richard Merton das Unternehmen.
    1939

Kriegsprodukt Metall
  Die "Arisierungswelle" der Nazis macht auch vor der Metallgesellschaft nicht halt: Richard Merton wird wegen seiner jüdischen Herkunft während der Novemberprogrome 1938 verhaftet. 1939 kann er nach London fliehen. Das Naziregime setzt nach Beginn des Krieges einen Staatskommissar als Vorstandsvorsitzenden ein. Als Rohstofflieferant und Metallproduzent wird die Metallgesellschaft in die Kriegswirtschaft eingebunden. Gleichwohl stellt der OMGUS-Report 1947 unter anderem fest, dass die Metallgesellschaft nicht Nutznießer der Kriegswirtschaft war: Der Versorgungsanteil der Metallgesellschaft an der deutschen Wirtschaft mit NE-Metallen sank auf etwa die Hälfte des Vorkriegsniveau.
     
    1950-1960

Richard Merton kehrt zurück
  Bis 1950 können die zerstörten inländischen Produktionsstätten instand gesetzt werden. Richard Merton kehrt aus dem Exil zurück und wird zum Aufsichtsrat der MG bestellt. Der wachsende Bedarf der Nachkriegswirtschaft an Rohstoffen führt zu einer Belebung des Handelsgeschäftes. Der Anlagenbau der Lurgi rückt in den 50-er und 60-er Jahren in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. Neue Verfahren und Arbeitsgebiete werden entwickelt, die Forschung wird erweitert. Die inländische Produktion wird modernisiert und ausgebaut.
     
    1970-1992

Lurgi 
Anlagenbau
  Die Entwicklung der Metallgesellschaft in den 70-er bis Ende der 80-er Jahre ist durch starke Expansion gekennzeichnet: Die Lurgi wird verstärkt international ausgebaut, zahlreiche Auslandsgesellschaften werden gegründet und erweitert. 1971 folgt die Aufnahme der MG Ltd. in den Ringhandel der Londoner Börse. Ein erneuter Einstieg in den ausländischen Bergbau schließt sich an. 1983 wird die Chemetall GmbH gegründet. Das Unternehmen Karl Schmidt wird in die Kolbenschmidt AG umgewandelt, der Börsengang folgt 1984. Sämtliche Bergbauaktivitäten werden in der Metall Mining Corp. zusammengefasst. Der Anlagenbau expandiert auch Anfang der 90-er Jahre: 1990 geht die Lehnkering Montan Transport AG an die Börse. Der Anlagenbauer Lentjes wird erworben. 1991 folgt der Kauf der Zimmer AG und der Bamag GmbH sowie der Börsengang der von der MG gegründeten B.U.S. Berzelius Umwelt-Service AG. Auch der Chemiebereich wird durch Zukauf gezielt verstärkt: 1992 wird die Dynamit Nobel AG erworben. Der Kauf der Buderus AG und der Cerasiv GmbH im selben Jahr erweitert die industriellen Aktivitäten deutlich.
     
    1993
    1993 wird zum schwarzen Jahr: Im Dezember 1993 lösen verlustreiche Ölgeschäfte der MG Corp. eine existenzbedrohende Krise aus. Der Vorstand der Metallgesellschaft wird weitgehend ausgetauscht. Der drohende Konkurs wird mit einem unter Hochdruck erarbeiteten Sanierungskonzept unter der Ägide des neuen Vorstandsvorsitzenden Dr. Kajo Neukirchen abgefangen, unterstützt durch eine Finanzspritze der Gläubigerbanken, allen voran die Aktionäre Deutsche Bank und Dresdner Bank.
     
    1994
    Dr. Neukirchen richtet den Konzern grundlegend neu aus: Er setzt eine tiefgreifende Portfolio-Optimierung in Gang, trennt sich von rund 300 Konzerntöchter. Unter anderem werden die Buderus AG, die Kolbenschmidt AG, die Lehnkering Montan Transport AG und die B.U.S. Berzelius Umwelt Service AG verkauft. Mit dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der Metall Mining Corp. steigt die MG aus dem kapitalintensiven Bergbau aus. Die Metallbank GmbH wird 1996 an die SchmidtBank KGaA verkauft. Der Sanierungsprozess bringt den Konzern schnell wieder auf einen kontinuierlichen Wachstumskurs, der neue Investitionen und Firmenakquisitionen ermöglicht. Schon ein Jahr nach der Krise schreibt die mg wieder schwarze Zahlen und zahlt nach nur vier Jahren wieder eine Dividende. Bereits im Geschäftsjahr 1997/98 wird das Umsatzvolumen vom Krisenjahr nahezu erreicht. Allerdings hat sich das Portfolio stark verändert. Die neuen Konzernaktivitäten konzentrieren sich auf vier Säulen: Handel, Anlagenbau, Chemie und Gebäudetechnik.
     
    1995-1998

Silikonkautschuk von Safic-Alcan
  Die vier Kerngeschäftsfelder stärkt die mg durch gezielte Akquisitionen. Mehr als zwei Milliarden Mark werden in zukunftsträchtige Firmen und Beteiligungen investiert. Ziel ist es, in wachstumsstarken Branchen sowie in allen wichtigen Weltregionen vertreten zu sein. Erworben werden unter anderem die CeramTec AG im Geschäftsfeld Hochleistungskeramik, Safic-Alcan und die Chemag AG im Bereich Chemiehandel Zu den strategisch wichtigsten Akquisitionen zählt der Erwerb des amerikanischen Anlagenbauers PSI. Damit wird der Teilbereich mg engineering zum Weltmarktführer für Anlagen zur Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe. Mit dem Kauf des US-Lithium-Spezialisten Cyprus Foote (heute Chemetall Foote Corp.) avanciert die mg ebenfalls zum Weltmarktführer für Lithium. Beide Zukäufe bringen zudem den dynamischen Life-Science-Bereich stark voran. Bis zum Geschäftsjahr 1997/98 schafft die mg vier deutliche Gewinnsteigerungen in Folge.
     
    1999-2000

Milchseparatoren von GEA
  1999 beschließt die mg eine weitere Straffung ihres Portfolios. Aus vier Säulen werden zwei: Das Unternehmen konzentriert sich nun vollständig auf seine technologisch anspruchsvollen Kernkompetenzen Engineering und Chemie. Der Bereich Gebäudetechnik (mg building systems) wird veräußert. Der Metallhandel wird im Herbst an die Londoner Börse gebracht. Damit zieht die mg einen Schlussstrich unter ihre Vergangenheit als rohstofforientiertes Unternehmen. Rund neun Milliarden Mark des Umsatzvolumens werden mit dem volatilen Handelsgeschäft abgegeben - für eine zukünftig noch höhere Gesamtertragskraft der mg. Noch im selben Jahr wird der Bochumer Anlagenbauer GEA AG erworben, der den Teilbereich mg engineering zu Europas zweitgrößten Anlagenbauer katapultiert. . Da sich die mg vom Metallgeschäft fast vollständig getrennt hat, beschließen die Aktionäre im Februar 2000 die Umbenennung in mg technologies ag. Aus dem rohstofforientierten Konglomerat ist ein innovativer Technologiekonzern geworden.

Seit dem 12.07.2005 heißt die mg technologies AG  - GEA Group -Aktiengesellschaft.

Otto Happel sen. gründet die Gesellschaft für Entstaubungs-Anlagen mbH am 2. Februar 1920 in Bochum. GEA produziert zunächst Filter für die Frischluftkühlung von elektrischen Maschinen. 1950 erfolgt der Einstieg in den Anlagenbau, 1979 in die Verfahrenstechnik und mit der Alhborn Übernahme in die Nahrungsmittelprozesstechnik. 1989 Börsengang mit diesen Aktien. 1995 hat Gea 17000 Mitarbeiter u. macht 2 Mrd. Umsatz. 1999 erfolgt die Übernahme durch die Metallgesellschaft.

GEA steht heute für Global Engineering Alliance und charakterisiert das Unternehmen als weltweit operierenden Technologiekonzern.

Da rund drei Viertel des Konzernumsatzes von Gesellschaften der ehemaligen mg-Tochtergesellschaft GEA AG erwirtschaftet werden, ist die Namensänderung die logische Konsequenz aus einer im Jahre 2003 begonnenen strategischen Fokussierung des Unternehmens.

Nach dem erfolgreichen Verkauf des größten Teils der Chemieaktivitäten konzentriert sich die heutige GEA Group auf den Spezialmaschinenbau mit den Schwerpunkten Prozesstechnik und Komponenten sowie den Großanlagenbau. Kernaktivitäten sind dabei insbesondere die Prozesstechnik und Komponenten, vor allem für die Nahrungsmittel-, die Pharma- und die petrochemische Industrie. In 90 Prozent ihrer Geschäftsfelder zählt die GEA Group schon heute zu den Markt- und Technologieführern.
 

Informationen und Bilder von mg-technologies / gea group

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