Die einst größte Luftschiffhalle der Welt

Leipziger Luftschiffhafen- und Flugplatz-Aktiengesellschaft

Ein selten schönes Stück ist die Aktie der Leipziger Luftschiffhafen- und Flugplatz-AG. Besonders attraktiv wird das übergroße Zertifikat durch die herrliche Abbildung eines Luftschiffes im Unterdruck. Wir führen immer möglichst gut erhaltene Papiere, die dadurch natürlich auch ein wenig teurer sein können, weil nicht in großer Menge verfügbar.


Geschichte und Tätigkeit:

Gegründet am 14.3.1913; eingetragen am 25.3.1913.

Einrichtung und Betrieb des Flughafens Leipzig zwischen Mockau und Leehausen.

Der Flughafen erhielt die seinerzeit größte Luftschiffhalle der Welt, die jedoch kaum vier Jahre später zusammenstürzte.

Zugleich konnte er bei seiner Eröffnung im Juni 1913 mit dem ersten Flughafenhotel Deutschlands aufwarten.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges konnten in Mockau erst ab 1919 wieder erste Linien- und Sonderflüge und später ein Messeflugverkehr aufgenommen werden.

Nachdem 1923 die alliierten Beschränkungen für den Luftverkehr aufgehoben worden waren, eröffnete Reichspräsident Ebert den Weltflughafen Leipzig neu - eine Bezeichnung, von der die Realität freilich noch einiges entfernt war. Aber schon zwei Jahre später, 1925, erreichte Leipzig mit 3.502 Starts den dritten Platz in der Rangliste der verkehrsreichsten Luftfahrtknoten Deutschlands.

Der Luftverkehr in Leipzig wurde vor allem von der Gesellschaft Junkers-Luftverkehr getragen, die Verbindungen u.a. von und nach Bremen, Hamburg, Berlin, Dresden, Breslau, Frankfurt, München und Essen unterhielt. Es entstanden mehrere neue Flugzeughallen und 1928 ein Empfangs- und Verwaltungsgebäude. Als die Junkers-Luftverkehr 1926 in der Deutschen Lufthansa aufging, orientierte die nun in der Luftverkehrspolitik maßgebliche Reichsregierung auf den neu entstandenen Flughafen in Schkeuditz.

Mockau verlor damit nach und nach seine Bedeutung für den Luftverkehr. Im Unterschied dazu wurde der Platz für die Flugzeugindustrie wichtig. Mehrere wichtige Unternehmen, die nach der nationalsozialistischen Machtübernahme zunehmend in die deutsche Luftrüstung eingebunden waren, arbeiteten hier. Im September 1938 übernahm schließlich die Wehrmacht den Flugplatz ganz in eigene Regie.

Großaktionär (1943): Stadt Leipzig (ca. 93 %).

Am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten alliierte Luftangriffe große Teile der Produktionsanlagen und des Flugplatzes, weitere wurden demontiert. Erst 1949 in Mockau unter provisorischen Bedingungen Messeflugverkehr, zunächst unter sowjetischer Regie.

In den Jahren 1955/56 wurden u.a. das Empfangs- und Flugsicherungsgebäude ausgebaut, das Vorfeld betoniert und, nach der Übernahme durch die Deutsche Lufthansa (Ost) 1956, weitere technische Verbesserungen vorgenommen. Mockau wurde in das Inlandflugnetz der DDR integriert. Da jedoch Erweiterungen nicht mehr möglich waren, verlegte man zunächst den Messeflugverkehr und schließlich 1972 alle weiteren Verkehrsflüge nach Schkeuditz.

Seither Agrarflughafen, Schließung zum 31. Mai 1991. Danach entstand auf dem Gelände die Neue Messe und ein ausgedehntes Gewerbe- und Handelsquartier. Das herausragendste Projekt stellt das 1991-94 errichtete Versandhaus der Firma Quelle dar; es handelt sich hierbei neben der benachbarten Messe um die größte Investition, die seit der Wende in Leipzig getätigt worden ist und bietet bis zu 3500 Arbeitsplätze.

Aktienbilder, Seitengestaltung © Joachim Hahn
Informationen Aktienführer, Busso Peus

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