Blankostücke alter und neuer Wertpapiere, Specimen, Ersatzaktien, Nullnummern

Blankostücke alter und neuer Wertpapiere, Specimen, Ersatzaktien, Nullnummern

Rubrik für Spezialsammler.

In den verschiedenen Abschnitten Deutschland, USA und International finden Sie jeweils eine Rubrik Blankoaktien oder Specimen.

Für Blankostücke, Blanketten oder Druckmuster gibt es nicht nur eine Menge verschiedener Bezeichnungen, sondern auch viele verschiedene Meinungen und Einschätzungen dazu. Deswegen hier ein paar Worte, die (nur) meine persönliche Sichtweise darstellen.

Generell ist ein nicht- oder mit 000 nummeriertes Wertpapier nicht unbedingt weniger wert, obwohl viele Sammler diese Art der Papiere früher nicht so intensiv, oder eher nur am Rande sammelten.
Im Gegenteil - die nicht oder mit null nummerierten Aktien- und Anleihen-Zertifikate haben in den meisten Fällen eine viel kleinere Auflage, da sie eben wie nachfolgend erläutert nur zu "Sonderzwecken" gedruckt wurden - oder aber es gibt sogar nur diese Blanko- oder Nullversion und es existieren gar keine effektiven nummerierten Stücke wie z.B. bei der Deutschen Post, der Deutschen Telekom aber auch vielen älteren Papieren.

Alle hier vorgestellten Papiere sind Wertpapierdrucke aus den bekannten Druckereien wie G&D, Oldenburg, USA-Notenbankdruckereien etc., im Falle wo nummerierte Exemplare existieren sind es die selben Stücke wie diese, in der selben Technik und Farbe von der Originaldruckerei gedruckt. Nur bei den Papiersorten gibt es teilweise Abweichungen vom späteren endgültigen Druck.

Aufzählung

Nullnummern - Druckmuster
Wertpapierdruck aus der Originaldruckerei, genau entsprechend dem Original. Immer als solches gekennzeichnet z.B. durch Nummerierung mit 000000 oder mit einem Aufdruck "Muster" oder "SPECIMEN" oder durch nadelfeine Lochperforation (früher bei Giesecke & Devrient und auch bei Oldenbourg üblich). Früher mussten z.B. in Deutschland bei den Gesellschaften des amtlichen Handels diese Druckmuster zur Prüfung und Freigabe vorgelegt werden, weil gewisse Bedingungen bezüglich der Sicherheitsmerkmale und Drucktechnik erfüllt werden mussten. Weiterhin wurden Sie von den Druckereien als Vorlagen in Ihren Musterbüchern und Angebotskollektionen verwendet.
Ebenso gibt es Firmen, die zwar teils herrliche Aktiendesigns entwerfen und diese drucken ließen, die Aktien aber nie effektiv an die Aktionäre ausgegeben haben. Es gibt aber hiervon teilweise Druckmuster (echte Wertpapierdrucke) mit der Nummer 000 oder einer einheitlichen Nummer (Tag des Börsengangs). Beispiele hierfür sind z.B. Deutsche Telekom, Deutsche Post, Postbank u.a.

Aufzählung

SPECIMEN (amerikanisch)
Entsprechen den oben genannten deutschen Nullnummern - Druckmustern. In der Regel durch den Aufdruck "SPECIMEN" gekennzeichnet. Die Bezeichnung "SPECIMEN" wird teils auch für deutsche Aktien verwendet bzw. aufgedruckt.

Aufzählung

Blankett - Ersatzpapier - Ersatzurkunde
Wertpapiervordruck (entsprechend dem Original), dem bei Inhaberpapieren meist nur die Nummerierung und die Kontrollunterschrift fehlt. Bei Faksimile Unterschriften sind diese (meist) schon vorhanden.
Ein "echtes" Blankett ist ein noch nicht ausgestelltes Original (bei Namenspapieren auch schon nummeriert) oder dient bei den Aktiengesellschaften als Ersatzurkunde für verloren gegangene oder kaputte (Inhaber) Zertifikate und wird dementsprechend dann nachträglich nummeriert und/oder als solches Ersatzstück gekennzeichnet. Im Originalzustand (noch nicht verwendet) haben Ersatzstücke keine Kennzeichnung als solche und keine Entwertungskennzeichen, sind also wirklich "blanko".
Die Kontroll-Unterschrift fehlt allerdings manchmal auch bei "gültigen" Papieren - dann, wenn ein Großteil der effektiven Druckstücke in der Hand eines Großaktionärs war hat man ggf. drauf verzichtet.
Die Bezeichnung "Teil-Blankette" wegen fehlender Kontrollunterschrift ist daher meiner Meinung nach eigentlich nicht richtig (siehe auch unten).

Aufzählung

Teil-Blankett(e)
Siehe auch zuvor. Eine Bezeichnung die meist nur Verwirrung stiftet. Wird manchmal verwendet, wenn z.B. die Nummer fehlt, aber Faksimile Unterschriften vorhanden sind. Das aber ist dann eindeutig ein echtes Ersatzpapier (ggf. auch ein nicht gekennzeichnetes Druckmuster).
Auch ausgestellte Papiere bei denen die Kontrollunterschrift fehlt werden manchmal als Teilblankette bezeichnet. Aber auch das ist eigentlich falsch, denn bei kleinen Firmen die nicht öffentlich börsennotiert waren und ein Großaktionär maßgeblich beteiligt war gibt es oft Aktien die ohne Kontrollunterschrift geblieben und trotzdem vollständig original sind.

Inhalt, Seitengestaltung, Beschreibungen und Aktienbilder © Joachim Hahn

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