Goldrausch in Kalifornien - Gold in USA - historische alte Goldminenaktien

Gold und Goldminenaktien

Wäre Gold wie früher nur ein Zahlungsmittel oder Schmuck geblieben hätte es im Laufe der Zeit sicher an Bedeutung verloren.

Die Wichtigkeit als Währungsreserve ist nicht mehr im bisherigen oder früheren Maß gegeben und als reines Zahlungsmittel wird es kaum noch verwendet. Als Sicherheit - auch im privaten Bereich - wird es seit der Finanzkrise 2008 allerdings wieder verstärkt verwendet.

Da aber Gold auch hervorragende "technische" Eigenschaften hat wurde es mehr und mehr auch für andere Bereiche sehr wichtig. Einst angefangen beim Zahngold bis zur vielfältigsten Verwendung in der Industrie, bei chemischen Prozessen und vor Allem in der Elektronik und Elektrotechnik.

Heute wird der überwiegende Teil der Goldproduktion in der Industrie verwendet und der Anteil wird sich eher noch vergrößern.

Aktiengesellschaften aus dem Bereich der Goldminen gibt es fast seit den ersten Nugget-Funden in den USA - siehe Bericht unten - also so ab ca. 1850 bis 1860. Aktien findet man danach aus vielen Ländern weltweit. Im Vordergrund stehen aber die USA, Kanada und Südafrika. Dazu gibt es einige Wertpapiere aus Mittel- und Südamerika und mehreren afrikanischen Ländern. Neuere Papiere auch aus Australien.

Viele Goldminengesellschaften, vor allem amerikanische, waren eher klein, hatten oft nur einen Claim und manchmal nur ein Grundkapital von 100.000 bis 500.000 US$. Sie können sich selbst ausrechnen wie viele Aktien es ursprünglich pro Gesellschaft nur gab, wenn der Nennwert bei 100$ lag. Wie viele davon dann tatsächlich erhalten blieben und in den Sammlermarkt gelangten ist meist unbekannt. Von manchen Firmen sicher nicht mehr als 100 Stücke - oft vielleicht noch sehr viel weniger.

2023 - Joachim Hahn - V. 3.01
 

  Im Rausch der Spekulation

1848 wurde auf einer kleinen Ranch in Kalifornien Gold gefunden. Die Nachricht sprach sich schnell herum und führte in den USA zu einer gigantischen Völkerwanderung.

Am 24.01.1848 entdeckt James W. Marshall auf der Ranch des Deutsch-Schweizers Johann Sutter den ersten Goldnugget. Da die Arbeiter der Ranch, trotz eines Verbots, den Fund ausplaudern, drängen schon bald die ersten Menschen aus Kalifornien zu den Goldfeldern. Zur nationalen Völkerwande­rung entwickelt sich der Goldrausch nach einer Ansprache von Präsident Polk vor dem Kongress am 05.12.1848. Polk nutzt die Goldfunde, um den 1846/47 geführten ame­rikanisch-mexikanischen Krieg um Kalifornien zu rechtfertigen.

 

Tödlicher Rausch

Damit sind die Goldfunde in Kalifornien offiziell bestätigt. Mehrere hunderttausend Menschen zieht es nach Kalifornien. Sie alle wollen ihr Glück versuchen. Viele tausend "Fortyniner" - so nennt man später die Goldgräber - machen sich auf den Weg. Die Glücksritter fahren mit dem Schiff um das Kap Horn oder gar bis nach Panama, von wo es dann zu Fuß oder mit dem Wagen weiter­geht. Andere nehmen den Weg durch die Prärie und durch die Rocky Mountains, um die Fundstellen zu erreichen. Gerade die letzte Route erweist sich als besonders hart. Für viele verläuft sie tödlich, denn 1849 reg­nete es unentwegt. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Fundstellen, die sich über ganz Kalifornien erstreckten Als die Fortyniner ihr Ziel erreichten, ist die Enttäuschung in den vielen Fällen sehr groß: Viele Claims waren schon abgesteckt.

 

San Francisco wird Weltstadt

Zwischen 1848 und 1852 wächst San Franci­sco explosionsartig von 14.000 auf 230.000 Einwohner. Die einsetzende Völkerwande­rung hat zum Teil tief greifende Auswirkungen auf die dortigen Unternehmen: Eine kalifornische Zeitung muss ihr Erscheinen einstellen, weil sie keine Arbeiter mehr hat, Dutzende Schiffe bleiben vor San Francisco liegen, weil die Matrosen sofort nach der Ankunft zu den Goldfeldern ziehen. Doch nur einige wenige Goldgräber werden wirklich reich. Die meisten gehen leer aus.

 

Ein Ei für 1 Dollar

< typische Vignette auf einer Goldminenaktie zeigt Arbeiter, die hart arbeiteten, aber auch schon früh professionell ausgestattet waren.


Auch diejenigen Goldsucher, die wirklich Gold finden, werden nicht glücklich. Sie verspielen ihr Geld oft und müssen für Güter des täglichen Bedarfs Wucherpreise zahlen. So kostet 1849 ein Ei einen Dollar, alte Zei­tungen werden für zehn Dollar pro Stück verkauft und Geld wird für sagenhafte fünf Prozent pro Woche verliehen. Die wahren Gewinner des Goldrausches sind nicht die Hunderttausende, die nach dem Edelmetall schürfen, sondern Händler und Kaufleute, die die Situation der Goldjäger ausnutzen und mit Ausrüstung und Lebensmitteln versorgen. Eine Situation, die Kalifornien 150 Jahre später im digitalen Goldrausch noch ein Mal erlebt. Nicht die Internetfirmen, sondern die Ausrüster wurden durch die New Economy zu Milliardären.

 

Industrielle Wende

Die unkontrollierte Zuwanderung verursacht auch enorme Probleme: Von 1849 bis 1851 brennt San Francisco sechs Mal. Die hygienischen Zustände sind katastrophal, Flöhe und Ratten breiten sich aus. Im Winter 1851 bricht eine Choleraepidemie aus. Das Gold hat aber auch seine positiven Sei­ten: Durch seinen Reichtum und wegen sei­ner stark gewachsenen Bevölkerung wird Kalifornien am 18.10.1850 als 31. Staat in die Union (USA) aufgenommen.

Einen großen Wendepunkt bringt das Jahr 1854. Der Goldabbau wird industriell in großem Maßstab betrieben. Damit ist die Zeit der privaten Goldgräber vorbei. Die Großminen sind mit ihren technischen Geräten nun in der Lage, Gold im großen Stil abzubauen. So erwirtschaften sie allein im Jahre 1852 mehr als 81 Millionen Dollar. Vom ersten Goldfund 1848 bis zum Jahre 1855 wurde in San Francisco Gold im Wert von 345 Millionen Dollar umgesetzt.

 

Amerika schürft nach Gold

Kalifornien war aber nicht das einzige Territorium, in dem Gold gefunden wurde. Die erst einmal enttäuschten Goldgräber zogen weiter nach British-Columbia, anschließend nach Idaho und schließlich nach Montana. Auch im Südwesten der USA, insbesondere in Arizona wurden Gold und Silber gefun­den. Hier entstanden Städte wie Cila-City, Tombstone und Tucson, das Zentrum der Goldsucher. Eine der ergiebigsten Goldadern wurde in den Washoe Mountains in Nevada gefunden. In 20 Jahren schürfte man hier aus der berühmten Comstock Lode Gold und Silber im Wert von 300 Millionen Dollar. Auch hier entstanden solche berühmten Städte wie Nevada-City und Vir­ginia City. Eine weitere Goldader entdeckte man am South Platte River in Colorado nördlich von Pike's Peak. Hier wurde später die Stadt Denver gegründet. In den folgen­den 20 Jahren durchstreiften die Goldgräber weiter den Wilden Westen, immer auf der Suche nach dem gelben Edelmetall. Überall, wo sie es fanden, gründeten sie Siedlungen, aus welchen später Städte entstanden.

 

Weltweiter Goldrausch

Die Nachricht von den Goldfunden entfach­te aber auch auf anderen Kontinenten einen wahren Goldrausch. Bereits zwei Jahre nach den Goldfunden von Kalifornien setzte in Australien eine Goldmanie ein. Das Gold versetze unter anderem auch in Otago (Neuseeland, ab 1861), Black Hills (South Dakota, ab 1874) und Klondike / Yukon (Kanada, ab 1896) Menschenmassen in Bewegung. Immer auf der Suche nach dem Nugget und dem damit verbunden Glück und Reichtum.

 

Glücklose Entdecker

Weder Sutter noch Marshall profitierten im Übrigen vom Gold: Marshall starb völlig mittellos, Sutter verlor den größten Teil seines riesigen Besitzes.

Quelle: Matthias Schmitt
Seitengestaltung, Aktien- und Vignettenbilder: Joachim Hahn

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