Informationen zur Kraftübertragungswerke Rheinfelden AG

  Kraftübertragungswerke Rheinfelden


Die traditionsreiche Kraftübertragungswerke Rheinfelden AG wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und und firmiert heute unter dem Namen Energiedienst AG.
 

Kraftwerk Rheinfelden: Wiege der Wasserkraft

Kraftwerk Rheinfelden

Das Kraftwerk Rheinfelden ist die älteste Stromquelle von NaturEnergie und das erste große Flusskraftwerk Europas überhaupt. Eine Pionierleistung, die Wiege der Wasserkraft sozusagen. Es läuft seit über 100 Jahren. Kaum jemand wird sich der nostalgischen Gefühle erwehren können, die ein Blick in die alte Maschinenhalle in ihm weckt. 25,7 Megawatt leisten die 20 Generatoren und kurbeln im Jahr durchschnittlich 185 Millionen kWh aus dem Rheinwasser. Das ist aus heutiger Sicht nicht so viel, wenn man bedenkt, dass am gleichen Standort mit moderner Technik auch dreimal so viel Strom produziert werden könnte. Das zeigen die Planungen für ein neues Kraftwerk in Rheinfelden. Aber wer wird das einer Anlage übel nehmen, die schon so lange läuft und läuft und läuft...


Die Geschichte

Kraftwerk Rheinfelden

Es waren Jahre des Aufbruchs am Oberrhein, Ende des 19. Jahrhunderts. Das Zauberwort lautete Industriealisierung, und dafür brauchte man Energie. Die Fluten des Rheins weckten die Phantasie der Techniker, sich die Kraft des Wasser zunutze zu machen. 1871 plante der Ingenieur Georg von Struve, an den Stromschnellen bei Rheinfelden einen Teil des Wasser über einen Kanal auf Turbinen zu leiten. Nicht um daraus Strom zu gewinnen. Vielmehr sollten die Turbinen große Räder antreiben, die über Seilzüge die Energie bis in die Betriebe liefern können - wie beim Kettenantrieb eines Fahrrades.

Aus der Idee wurde nichts, aber schließlich doch viel mehr: 1891 erlebten Besucher der Elektrizitätsausstellung in Frankfurt eine Sensation. Glühbirnen leuchteten mit Strom, der 175 Kilometer entfernt in Lauffen am Neckar produziert worden war. Erstmals konnte Energie mit geringen Verlusten über eine so große Entfernung transportiert werden. Der technische Durchbruch weckte Visionen.

1895 begann ein Schweizer Firmenkonsortium mit dem Bau des Kraftwerkes Rheinfelden. 700 Arbeiter mit wenigen Maschinen aber vielen Schubkarren und Loren schufteten drei Jahre lang. Im Geiste echter Pioniere hatten die Planer gleich in die Vollen gegriffen: Mit 20 Turbinen zur Stromproduktion war dies das erste große Flusskraftwerk Europas.

Für die Region, die bis dahin rein landwirtschaftlich geprägt war, bedeutete dies Projekt aber noch viel mehr. Das Kraftwerk wurde zur Keimzelle des wirtschaftlichen Aufschwungs. Industriebetriebe wie die Aluminium-Industrie AG Neuhausen (heute: Aluminium Rheinfelden GmbH) und die Elektrochemischen Werke Bitterfeld (heute: Degussa-Hüls AG) als Abnehmer des Stromes siedelten sich an, ebenso deren Arbeiter. So entstand das Industriestädtchen Rheinfelden.

Die erste Konzession für das Kraftwerk erteilten der Kanton Aargau und das Großherzogtum Baden der Kraftübertragungswerke Rheinfelden Aktiengesellschaft (KWR) für eine Laufzeit von 90 Jahren. 1989 erneuerten der Schweizer Bundesrat und das Regierungspräsidium Freiburg die Konzession für weitere 80 Jahre. Mit einer Auflage: Bis Ende 2004 muss ein neues Kraftwerk in Betrieb genommen werden, das eine dreimal höhere Stromproduktion ermöglicht. Bis dahin kann die KWR das vorhandene Kraftwerk weiter betreiben.


Die Technik

Kraftwerk Rheinfelden Innenansicht

Das Kraftwerk Rheinfelden ist ein Kanalkraftwerk. Ein 200 Meter langes Wehr staut die Fluten des Rheins und lenkt diese zum großen Teil in einen 60 Meter breiten und 800 Meter langen Kanal auf der badischen Seite des Flusses. Am Ende steht das Maschinenhaus des Kraftwerkes. Dort fließt das Oberwasser in 20 Turbinenkammern. Acht Kaplan-Turbinen, sechs Propeller-Turbinen und sechs Francis-Turbinen treiben jeweils einen Generator an. Zusammen haben sie eine installierte Leistung von 25,7 Megawatt.

Das Stauwehr umfasst acht Öffnungen und eine Floßgasse, die je 20 Meter breit sind. Daneben stehen drei Grundablässe, mit denen die Stauhöhe reguliert werden kann. Je nach Wasserstand liegt das Gefälle vom Ober- zum Unterwasser zwischen 4,2 und 6,0 Meter. Die Ausbauwassermenge, die über die Turbinen geleitet werden kann, umfasst 600 Kubikmeter pro Sekunde. In der Mitte des Stauwehres, neben der Floßgasse, befindet sich eine Fischtreppe.

Die heutige Energiedienst-Gruppe ist eine aktive Kraft im liberalisierten Strommarkt.
Als regionaler Energiedienstleister in Südbaden ist sie für die Netze, die Kundenbetreuung sowie alle anderen Energie-Dienstleistungen und die eigenen Wasserkraftwerke am Hochrhein verantwortlich. Mit einem konsequenten, an den Kundenwünschen orientierten Energie-Management sichert sie marktnahe Strompreise. Ziel ist, die jeweilige Situation auf den Energiemärkten Europas mit Augenmaß zu beurteilen und die professionelle Einschätzung daraus für die Kunden effektiv nutzbar zu machen. Die Energiedienst-Gruppe versorgt in ihrem Netzgebiet über eine halbe Million Menschen mit elektrischer Energie (Stand 2007). Dabei steht die Nutzung der heimischen Wasserkraft traditionell an erster Stelle.

Inhalt und Seitengestaltung © Joachim Hahn
Information und Bilder von der Energiedienst AG und naturenergie.de

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