Geschichte der Kienzle Uhrenfabriken, Schwenningen

  Kienzle Uhrenfabriken AG

DIE GESCHICHTE DER MARKE KIENZLE

1822 Johannes Schlenker gründet in Schwenningen eine Uhrenmanufaktur und beginnt mit der handwerklichen Produktion und dem Verkauf von 12-stündigen Holzuhren mit Schnur-(Gewichts-)Aufzug. Als seine drei Söhne das Geschäft übernehmen, produzieren 20 Beschäftigte bereits 2000 Pendel- und Wanduhren pro Jahr.
1855 "Nachtwächterkontrolluhren" werden in alle Welt geliefert.
1883 Der 24-jährige Kaufmann Jakob Kienzle heiratet in die Familie Schlenker ein und wird Teilhaber an der Firma, die nun "Schlenker & Kienzle" heißt. Unter dem Namen "Flügelrad" entstehen Uhren mit massivem 14-Tage-Regulatorwerk. Die Beschäftigungszahl steigt auf über 60.
1889 Beginn der Produktion von Taxameter-Uhren, einer Kombination aus Wegstreckenmesser, Uhr und Rechenwerk.
1894 Kienzle führt die amerikanische Produktion ein, die maschinelle Fertigung von preiswerten Uhren. Im Programm sind Wecker mit durchbrochenen Platinen und Hohltrieben.
1897 Jakob Kienzle (geboren 12.04.1859) wird Alleininhaber.
1900 Das Programm weitet sich aus: So genannte "Arbeitskontroll- uhren" (Stechuhren) kommen hinzu sowie Küchen- und Tischuhren.
1902 Schlenker & Kienzle gründen eine Filiale in Mailand, in London ein Verkaufsbüro.
1903 Die Produktion von Uhren und Werken übersteigt das erste Mal die Millionengrenze. Gründung einer Filiale in Paris.
1904 Beginn der Produktion preiswerter Taschenuhren. Daraus entsteht im Laufe der Jahre die bekannte, über Jahrzehnte gebaute "Kienzle-Strapazier Taschenuhr".
1908 Beginn der Armbanduhrenfertigung. Ein Großuhrenkatalog zeigt 560 verschiedene Modelle. Die Jahresproduktion übersteigt weit die 2 Millionen Stück. Etwa 1700 Mitarbeiter im In- und Ausland.
1910 Die ersten Autouhren werden hergestellt, z.B. für Rolls-Royce in England. In den 50er und 60er Jahren ist fast jede in ein deutsches Automobil eingebaute Uhr eine Kienzle. Jaguar, Daimler, BMW, Volvo, Audi, Renault, Ford und Opel gehören zu den Kunden.
1911 Gründung der "KIENZLE CLOCK & CO" in New York, USA.
1919 Die Uhrenfabriken Schlenker & Kienzle werden in die Kienzle Uhrenfabriken KG, Schwenningen, überführt.
1920 Entwicklung des Kienzle-Autographen, des späteren Kienzle Fahrtenschreibers.
1922 Die KG wird zur Aktiengesellschaft. Aktionäre sind nur Familienangehörige.
1923 Gründung einer Verkaufsniederlassung in Buenos Aires, Argentinien.
1928 Aufteilung des Kienzle Konzerns zwischen den beiden Söhnen Herbert und Christian in die "Kienzle Uhrenbau", Schwenningen und die "Kienzle Taxameter & Apparate", Villingen. Der Fahrtenschreiber wird ins Fertigungsprogramm aufgenommen.
1931 Produktions- und Verkaufbeginn mit dem Armbanduhrenwerk 051. Ca. 25 Millionen Mal wurde dieses Werk in Uhren eingebaut und verkauft.
1932 Als Weiterentwicklung der Autouhr entsteht in den 30er Jahren die legendäre 8-Tage-Fliegeruhr, die im Armaturenbrett der Cockpits eingebaut wird.
1938 Es entsteht die erste und einmalige Kienzle-Weltzeituhr, die sich in der Weiterentwicklung als wahres "Uhrenjuwel" entpuppt.
1950 Mitte der 1950er Jahre stammen mehr als die Hälfte der in Deutschland eingesetzten Addierbuchungsmaschienen von Kienzle/Villingen.
1954 Die Produktion erreicht wieder die 3 Millionen Grenze. Die ersten Parkuhren entstehen, die in den 50er und 60ern fast ausnahmslos von Kienzle stammen.
1956 Die "Volksautomatic" wird geboren. Der Armbanduhr mit Selbstaufzug wird damit der Durchbruch verschafft.
1963 Die erste Solaruhr "Heliomat" wird vorgestellt. Der Chronometer "Superia" tickt in einem vergoldeten 35-mm-Gehäuse mit aufgesprengtem Stahlboden.
1964 Gründung der Tochterfirma "Kienzle Zürich AG". Kienzle-Swiss-Modelle ergänzen das Armbanduhren-Sortiment im Bereich der hochwertigen Uhren.
1965 In USA und Österreich werden Verkaufniederlassungen gegründet. Der Umsatz geht weit über 60 Mio. DM. Sonderschau für Kienzle Uhren in der City Hall Hongkong.
1969 Kienzle erwirbt in Brasilien eine Uhrenfabrik und gründet damit die Kienzle do Brasil Ltda. in Sao Paulo. Es werden erfolgreich mechanische Wecker und Quarzuhren hergestellt und vertrieben.
1970 Der erste funktional gestylte Automatik-Wecker "Kienzle-Automatic" kommt auf den Markt. Startschuss für das Elektronikwerk 627. Herstellung: Über 16 Millionen Mal, weltweiter Vertrieb. Der Jahresumsatz übersteigt 80 Millionen, ca. 6,4 Mio. Einheiten werden produziert. Ebenfalls sehr erfolgreich in den 70er Jahren: Die Entwicklung von elektronischen Büromaschinen- und Computern, die teilweise zusammen mit dem deutschen Computer-Spezialisten Heinz Nixdorf stattfindet.
1972 Zu den mechanischen Armbanduhren mit Analoganzeige kommen zum ersten Mal mechanische Uhren mit Digitalanzeige. "Kienzle life 2002" zeigt in drei Einzelfenstern digital Stunden, Minuten und Sekunden an.
1974 Kienzle ist der größte Hersteller von Armbanduhren in der Bundesrepublik. Um neue Absatzmärkte zu erschließen, verfolgt Kienzle eine konsequente Diversifikationspolitik. So werden u.a. elektrische Heizkostenverteiler und Kraftfahrzeug-Außenspiegel in das Produktionsprogramm aufgenommen.
1976 Kienzle stellt als erstes Unternehmen Quarz-LED-Armbanduhren her. Gleichzeitig beginnt die Herstellung von Quarz-Analog-Armbanduhren.
1977 Die ersten Quarz-Radiowecker werden angeboten.
1978 Das erste vollelektronische Schlagwerk "Variogong" und die neue digitale Quarzstoppuhr "Chronostopp" werden vorgestellt.
1980 Das neue Quarzwerk 716 läuft an. Mehr als 27 Millionen Mal ist dieser Typ Ende 1987 produziert worden. Der Spiegelantrieb für Kraftfahrzeug-Außenspiegel geht in Serienproduktion. Der Umsatz beträgt mehr als 81 Millionen DM.
1986 Kienzle stellt ergänzend zum Weltzeituhren-Programm die neue Weltzeituhr vor. Analoge Ortszeit, abrufbare Weltzeiten und Daten in digitaler Form sowie ein bis zum Ende des 3. Jahrtausends programmierter Kalender zeichnen sie aus. Die Kienzle Solaruhr mit polykristallinem Solargenerator, geringem Lichtmengenbedarf und einer Gangreserve von 14 Tagen ist ein Novum.
1987 Eine neue Generation von Quarzwerken entsteht. Der Fabrikneubau der Kienzle Uhrenfabriken wird eingeweiht. Mit 300 Millionen in die ganze Welt verkauften Uhren wird Kienzle zum internationalen Markenbegriff für gute Uhren.
1989 Übernahme von Kienzle durch die DUFA (Deutsche Uhrenfabrik GmbH): Mit einer Tagesproduktion von über 70.000 Uhren und Werken, einer Beschäftigungszahl von knapp 800 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 120 Mio DM gehört die DUFA Gruppe zu den führenden Uhrenherstellern in Europa. Ein Highlight der 1990er Jahre: Die bis 12.000 m Tauchtiefe wasserdichteste Uhr der Welt. Das Gehäuse dieser Taucheruhr wird mit Silikonöl gefüllt, um dem enormen Druck in derartigen Tiefen überhaupt standzuhalten.
1992 Die neue Funkuhren-Kollektion mit der LCA-Funk-Terminuhr als Weltneuheit. Auf der Inhorgenta Messe in München wird die "Satellite" vorgestellt, die erste Funk-Weckuhr der Welt mit analoger Weckzeiteinstellung. Seit dem Rennen in Schruns trägt Katja Seizinger, die deutsche Hoffnung für Olympia, das Kienzle- Logo auf Helm und Skimütze.
1996 Weitere Produkt- und Herstellungsinnovationen; ein neues Funkuhrwerk ist fertig: Das kleinste, schnellsteinstellende zweimotorige Funk gesteuerte Einbauwerk, eine Weltneuheit! Während andere Werke dieser Größe bis zu 25 Minuten für die korrekte Zeiteinstellung nach in Betriebnahme benötigen, zeigt dieses Werk nach spätestens 5 Minuten die richtige Zeit. Umstrukturierung in einzelne Profitcenter.
1997 Übernahme des Unternehmens durch die Gruppe Highway Holdings, Hongkong.
1998 Neuauflage der Kienzle Großuhren-Produktion sowie die Produktion von Quarzweckern für namhafte europäische Markenanbieter.
2002 Konstitution der KIENZLE AG in Hamburg.
2003 In den Jahren 2003 und 2004 werden insgesamt 650.000 Uhren verkauft.
2006 Neue Besitzer bei der KIENZLE AG.
Kauf der weltweiten Markenrechte. Markenführung erfolgt durch die KIENZLE AG Hamburg. Kienzle präsentiert sich als international aufgestelltes Markenunternehmen. Durch Sortimentsstraffungen und Abgrenzungen werden unter- schiedliche Marktsegmente und Vertriebskanäle im In- und Ausland bedient.

Innovative Neuentwicklungen, wie die Hightech Uhr ANA/Digi New, die Borduhr FL 22602 sowie die Heritage Retro Repliquen unterstreichen die Aufstellung von Kienzle als führendes Markenunternehmen.

Seit 1954 hat Kienzle für mehr als 100 Produkte den iF Product Design Award erhalten. Darunter: Buchungsautomaten, Stiluhren, Wecker, Armbanduhren, Magnetkonten-Computer KIENZLE 6000 Digitaldrucker, Streifenlocher, Kurzzeitmesser, Autouhren, Teleskop, Batteriewecker, Kienzle Computer 6100, Datensichtgeräte, Parkuhren und vieles mehr.
2007 Lancierung der Kollektion KIENZLE 1822. Lancierung der EDITION JAKOB KIENZLE, Komplikationsuhren aus dem Hause KIENZLE, Herstellung erfolgt in Deutschland.
Umstrukturierung des KIENZLE Managements. Der alleinige Vorstand der KIENZLE AG ist Stephan W. Kruse-Thamer.
2008 Lancierung der Kollektion KIENZLE 1822 Made in Germany.
Umzug in das KIENZLE Haus in Hamburg-Harvestehude.

Inhalt und Seitengestaltung © Joachim Hahn
Information und Bilder von der Kienzle GmbH
 

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