Infomail Juni 2023 - Archivversion

Liebe Sammlerfreunde, werte Kundinnen und Kunden,

heute werde ich Ihnen ein paar besondere Papiere aus der DM-Zeit vorstellen.

Langjährige Kunden und Sammler wissen, dass ich bereits vor über 20 Jahren der erste war, der den Sammleraktien und historischen Wertpapieren aus der DM-Zeit eine große Zukunft und eine zentrale Rolle bei den deutschen Papieren prognostizierte.

Nicht wenige schüttelten damals den Kopf, die Fakten haben das widerlegt. Seit Jahren sind die Zuschlagquoten für DM-Papiere bei Präsenzauktionen deutscher Veranstalter die Spitzenreiter und noch dieses Jahr wird es vermutlich eine Auktion geben, bei der auch erstmals die Anzahl der Lose aus der DM-Zeit alle anderen deutschen Währungen auf Wertpapieren (Taler, Gulden, Mark, Goldmark, Reichsmark) zusammen übertreffen wird.

Allein die gesicherte Anzahl der deutschen Aktienpapiere ab Sommer 1948 (Einführung der DM) die es als gedruckte Stücke im Sammlermarkt gibt, liegt inzwischen bei über 18.000. Wie viele Anleihen in Form von Schuldverschreibungen, Pfandbriefen etc. es in gedruckter Form im Sammlermarkt gibt weiß ich nicht, Vermutlich deutlich weniger, aber 5000 dürften trotzdem locker zusammenkommen.

In anderen Gebieten wie Geldscheinen oder Briefmarken waren Blankostücke oder Probedrucke schon immer meist gesuchte Raritäten weil die Stückzahlen vergleichbar gering sind.

Bei den HWP waren diese "Blanketten", also Druckmuster, Probedrucke, Ersatzaktien etc. lange Zeit verschmäht, mancher hat die Nase gerümpft und solche Stücke nicht gesammelt. Dabei ist eine Vollständigkeit ohne diese Papiere nicht möglich. Nicht in der Gesamtheit, aber auch nicht wenn man sich, wie ich seit Jahren empfehle, spezialisiert.

Auch eine DM-Sammlung die Regional oder auf eine Branche ausgerichtet ist, erreicht ohne Blankopapiere niemals eine Vollständigkeit. Das liegt einfach daran, dass viele benutzte (gelaufene) Aktien vernichtet wurden, nachdem sie kraftlos wurden. Andere Aktiengesellschaften waren nie börsennotiert, hatten nur einen kleinen Aktionärskreis, manchmal nur Familienaktionäre. Auch solche Stücke kamen meist niemals in den Sammlermarkt, außer eben in Form der Probedrucke aus den Druckereiarchiven.

Die Scheu vor den Blankopapieren hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich gewandelt, man hat erkannt, dass selbst da wo es beide Varianten gibt, also gelaufen und blanko, die Blankostücke praktisch immer die (deutlich) seltenere Variante darstellt.

Aus Sammlersicht ist die Hauptrolle ein Papier das man sucht zu finden, ob Blanko oder Nummeriert bleibt Geschmackssache. Ich habe vor einigen Jahren im Shop eine neue Rubrik innerhalb der DM-Aktien erstellt, die Abteilung "Top-Stücke aus der DM-Zeit". Daraus werde ich Ihnen heute nachfolgend ein paar seltene Aktien vorstellen. Dazu noch ein Hinweis: In dieser Rubrik ist der Anteil an Einzelstücken weit überdurchschnittlich. In der Regel ist es in der Artikelbeschreibung vermerkt.

Letzte Anmerkungen zu der "Nachkriegszeit": Die meisten Sammler sammeln ab "nach der Währungsumstellung", also ab Sommer 1948. Da sind dann z.B. auch die Restquoten der Großbanken von 1952 dabei, die noch in RM ausgegeben wurden. Ab 1999 hat der Finanzmarkt bereits auf EUR umgestellt, es tauchten die ersten Aktien mit EUR-Nennwert auf, es blieben in der Summe aber wenige. Alle Sammler die ich kenne, sammeln die EUR-Stücke mit, von denen es aus dem Bereich "Schmuckanleihen" übrigens mehr gibt als Aktien. 

Hier die heutigen Vorstellungen:

• Golfresort Bodensee Aktiengesellschaft, Weißensberg, Lindau
  Golfaktien gibt es ein paar aus den USA, ob es außer dieser eine weitere deutsche gibt ist mir spontan nicht geläufig.
  Auch regionalhistorisch hochinteressant, liegt mir persönlich am Herzen, weil ich in dieser Gegend oft auf Biketouren unterwegs bin.

• Wessels Aktiengesellschaft, Osnabrück
  Aus dem Bereich Autoteile und KFZ-Zubehör gibt es die seltenen Aktien von Wessels.
  Dabei auch ein riesiger Nennwert über 100.000 DM - Topstücke für Regionalsammler

• Hamburger Kreditbank Aktiengesellschaft
  Ein Highlight für Bankensammler, einer der Vorläufer der Dresdner Bank, die nach dem Krieg zunächst in 11 Teilinstitute aufgeteilt. 1952 wieder in 3 Nachfolgeinstitute zusammengefasst wurde.
  Die Aktie hat bereits das Druckbild der späteren Aktien der Dreba.

• ABN Amro Holding Deutschland Aktiengesellschaft, Köln
  Von der ABN Amro gibt es mit die größten Nennwerte auf gedruckten Aktien.
  Im Shop verfügbar noch die Werte 30 Millionen und 40 Millionen DM.

• Benteler Aktiengesellschaft, Paderborn
  Aus dem Bereich Produkte und Systeme für Automobil-, Energie- und Maschinenbausektor
  zwei extrem seltene Aktien, die ebenfalls in riesigen Nennwerten verfügbar sind.

• Deutsche Ärzteversicherung Aktiengesellschaft, Köln
  Aus der Versicherungsbranche Aktien, von denen es nur die bekannte "Hand voll" gibt, wörtlich genommen.
  Es gibt verschiedene Nennwerte, alle nur noch seltenst verfügbar. 

• Hohenzollerische Landesbank, Kreissparkasse Sigmaringen
  Ein Papier aus dem Bereich Schmuckanleihen gehört natürlich hier auch dazu.
  Die Stücke mit den Abb. von Hoehenzollern und Schloss Sigmaringen sind hochdekorativ und selten.

Ich könnte diese Aufzählung jetzt noch lange weiterführen. Wer sich für die seltenen Stücke der DM-Zeit interessiert kann sich aber  > hier selbst einen besseren und umfassenden Gasamtüberblick verschaffen.

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