Zeittafel der DUCATI Motorräder

DUCATI Motor Holding


Ducati Fabrik 1930
 

Das Unternehmen DUCATI hat in seiner rund 80jährigen Geschichte viele Höhen, aber auch Tiefen erlebt.

1926

Die Brüder Adriano und Marcello DUCATI gründen in Bologna die "Società Scientifica Radiobrevetti DUCATI". Das Unternehmen stellt Radiobauteile her.



1935

Bau der Fabrik in Borgo Panigale, die noch heute Stammsitz von DUCATI ist.

1943

In Turin entwickelt der Techniker Aldo Farinelli einen Hilfsmotor für Fahrräder. Dieser im Geheimen erdachte Viertaktmotor mit Namen Cucciolo (Hündchen) holt ein PS aus 48 cm3 und soll nach Kriegsende als Massentransportmittel dienen.

1945

Die Familie DUCATI scheidet aus dem Unternehmen aus. Die IRI (Institut für industriellen Wiederaufbau, diesem untersteht die Verwaltung aller staatlichen Industriebeteiligungen) übernimmt die Kontrolle.

1946

DUCATI beginnt mit der Produktion des Cucciolo. Im ersten Jahr werden 15.000 Stück hergestellt, 1949 sind des 60.000 und 1950 sogar 200.000.

1948

DUCATI verzeichnet die ersten Rennerfolge und legt damit den Grundstein für eine große Sporttradition. Mit einer Cucciolo gewinnt Amilcare Bonfanti fünf Rundstreckenrennen, Binaca Germonio ist in der 50 cm3-Klasse siegreich in dem Langstreckenrennen Mailand - San Remo.

1950

Produktionsbeginn der 60 Sport, dem ersten komplett bei DUCATI gefertigten Motorrad.

1952

DUCATI präsentiert auf dem Mailänder Salon einen Roller namens Cruiser. Mit liegendem Einzylinder-Viertaktmotor, E-Starter, hydraulischer Kupplung, Automatikgetriebe und Triebsatzschwinge zeigt sich dieser Roller seiner Zeit weit voraus.

1954

Fabio Taglioni kommt als Chefkonstrukteur und technischer Leiter zu DUCATI. Er bestimmt in den nächsten 30 Jahren die Motorradentwicklung. Die Tagesproduktion erreicht 120 Fahrzeuge.

1955

Vorstellung der DUCATI Gran Sport, der ersten Taglioni-Entwicklung mit Königswelle und obenliegender Nockenwelle. Gianni Degli Antoni gewinnt mit diesem Motorrad, das unter dem Namen Marianna einen legendären Ruf erwirbt, den Giro d’Italia der Klasse bis 100 cm3 und kurz darauf das erste Rundstreckenrennen in Imola.

1956

Fabio Taglioni beginnt mit der Weiterentwicklung der Desmodromik genannten Ventilzwangssteuerung. Das Wort kommt aus dem Griechischen "Desmos Dromos" und bedeutet "Kontrollierte Bewegung". Giuliano Maoggi siegt beim Giro d’Italia mit einer Gran Sport 125. Mario Carini und Sandro Ciceri stellen auf einer stromlinienförmigen Gran Sport Marianna mit 100 cm3 44 Weltrekorde für vier verschiedene Hubraumklassen auf.


1958

Der erste Grand-Prix-Erfolg für DUCATI. Alberto Gandossi gewinnt in Hedemora (S) mit einer 125er DOHC-Desmo Rennmaschine. Am Ende der Saison ist DUCATI Vizeweltmeister. Das 24-Stunden-Rennen von Barcelona sieht erneut eine DUCATI Marianna 125 ganz vorne, es siegen Mandolini/Maranghi.

1960

Der Motorradmarkt bricht überall in Europa aufgrund der immer preiswerter angebotenen Autos weg. DUCATI zieht sich werksseitig aus der Weltmeisterschaft zurück. Dennoch triumphiert DUCATI erneut beim 24-Stunden-Rennen von Barcelona, das das werksunterstützte Team von Villa und Balboni ganz vorne sieht.

1965

DUCATI übernimmt in Italien den Import von Triumph PKW und Penta Bootsmotoren. Die Herstellung von Industriemotoren entpuppt sich bei DUCATI immer mehr als sehr gewinnbringend, überflügelt die Motorradproduktion und hilft dem Unternehmen später bei der Bewältigung von Finanzproblemen.

1969

DUCATI wird verstaatlicht. Gleichzeitig beginnt die Produktion der Mark 3 D, dem ersten Serienmotorrad der Welt mit desmodromischer Ventilsteuerung. Dave Douglas und John McClark erringen bei der Rallye Baja 1000 auf einer Scrambler 350 den ersten großen Off-Road-Sieg für DUCATI.

1970

Sensation auf dem Mailänder Salon: DUCATI präsentiert mit der 750 GT erstmals ein Motorrad mit dem mittlerweile markentypischen V2-Motor. Fabio Taglioni liefert ein echtes Meisterstück ab, das sich vor allem durch geringe Vibrationen auszeichnet und durch außergewöhnliche Fahrleistungen, die aus der kleinen Stirnfläche resultieren.

1972

Der nächste Geniestreich von Fabio Taglioni heißt 750 SS. Von der Überlegenheit dieses Motorrades kündigt der grandiose Doppelsieg von Bruno Spaggiari und Paul Smart bei den 200 Meilen von Imola.

1974

Eine Ära geht zu Ende, der Bau der Einzylinder-Modelle mit Königswelle wird eingestellt.

1975

Durch den eher schleppenden Verkauf der 860 GT entschließt man sich zum Bau einer 900 SS. Zuerst in einer Kleinserie in der Rennabteilung mit dem 864 cm3 Desmo-Motor gebaut, ist die Nachfrage nach dem schnellsten Serienmotorrad der Welt so groß, dass die 900 SS in die normale Serienproduktion übergeht.

1977

Wieder ein Paukenschlag auf dem Mailänder Salon: Der staunenden Öffentlichkeit wird die Pantah 500 mit Desmodromik und Nockenwellenantrieb über Zahnriemen vorgestellt.

1978

Mike "the Bike" Hailwood feiert ein großartiges Comeback auf zwei Rädern. Mit einer 900 SS gewinnt er auf der Isle of Man und wird im gleichen Jahr TT-Weltmeister. DUCATI feiert diesen Sieg mit der Sonderserie 900 SS Hailwood Replica, die in der grün-weiß-roten Farbe des englischen Sport-Motorcycle-Teams lackiert ist.

1979

DUCATI wird in den neu gegründeten VM-Konzern eingegliedert. Der Umsatzanteil der bei DUCATI hergestellten Industriemotoren hat inzwischen 70% erreicht, genau genommen finanziert die Motorenproduktion den Motorradbau.

1980

Schwerer Schlag für DUCATI und alle Motorradfans auf der Welt: Mike Hailwood kommt bei einem Autounfall ums Leben.

1983

Am 1. Juni unterzeichnen DUCATI und Cagiva einen Vertrag. Cagiva ist ein junger, aufstrebender Motorradhersteller mit Sitz in Varese, der vor allem in kleinen Hubraumklassen mit Zweitakt-motoren sehr erfolgreich ist. Die Gebrüder Castiglioni möchten auch große Motorräder mit Viertaktern bauen, scheuen jedoch das mit einer Neuentwicklung verbundene finanzielle Risiko. Da kommt der Vertrag mit DUCATI gerade recht, denn in Bologna spielt man mit dem Gedanken, die Motorradproduktion ganz aufzugeben.

1986

Zwei Epochen gehen zu Ende: Fabio Taglioni und der V2-Motor mit Königswellen gehen in den Ruhestand, DUCATI schlägt neue Seiten auf. Massimo Tamburini zeigt die knallrote Paso 750, ein komplett verkleidetes Motorrad, daß die Ducatisti spaltet. Die einen sehen darin den Fortschritt, die Traditionalisten lehnen die Maschine ab.

1990

Mit der neuen 900 SS belebt DUCATI die Tradition der Supersport-Modelle wieder. Dieses rot-weiße Motorrad erfreut sich großer Akzeptanz bei den Käufern. In der Superbike-WM gewinnt Roche auf der 851 Racing neun Läufe, DUCATI wird erstmals Superbike-Weltmeister.

1996

Trotz der guten Verkaufserfolge von DUCATI schlittert die Cagiva-Gruppe in eine finanzielle Krise: Zulieferer können nicht bezahlt werden und stellen ihre Lieferungen ein, die geplante Jahresproduktion wird nur zu einem Bruchteil erfüllt. Cagiva braucht Geld und verkauft 51% von DUCATI an die amerikanische Investmentgruppe Texas Pacific Group. 13 Jahre nach der Übernahme von DUCATI durch Cagiva wird zum Jahresende die Trennung eingeleitet.

1998

Zwei wichtige Ereignisse kennzeichnen den Geschäftsbereich: Cagiva verkauft seine restlichen 49% DUCATI-Anteile an die TPG. Außerdem fusioniert DUCATI mit Gio.Ca.Moto, einem Betrieb mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Zubehör und Tuning für DUCATI-Motorräder. Unter dem Namen DUCATI-PERFORMANCE läuft der weltweite Vertrieb von Zubehör und Ersatzteilen. Neue Wege beschreitet im Verkauf beschreitet DUCATI mit der Eröffnung der ersten DUCATISTORES in New York, London, Rom, Mailand, Sydney und vielen anderen Städten.

1999

Ein großer Schritt im März: DUCATI geht an die Börse. In Hockenheim sichert sich Carl Fogarty zum vierten Mal den Titel als Superbike-Weltmeister. Für den Engländer ist es der vierte Titel, für DUCATI bereits der achte in elf Jahren Superbike-WM. DUCATI verzeichnet mehr Rennsiege als alle Wettbewerber zusammen.

Inhalt und Seitengestaltung © Joachim Hahn
Information von der Ducati Holding, Bilder: teils Ducati

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