Infoticker 2024 - aktuelle Informationen zum Sammelgebiet DM-Aktien

Nur zum persönlichen, privaten Gebrauch. Kopieren, Vervielfältigen, Weitergabe und kommerzielle Verwendung sind nicht gestattet.

Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen ohne jegliche Gewähr. Bei verändertem Informationsstand werden ggf. Korrekturen vorgenommen. Für konstruktive Hinweise (bitte per Email oder Telefon) bedanke ich mich. Die Chronologie geht von unten nach oben. Der erste Eintrag des Jahres steht ganz unten, der jeweils neueste ganz oben.

 

Adlerbrauerei Balingen Aktiengesellschaft
Die Aktien der Adlerbrauerei habe ich erstmals 2021 vorgestellt. Das Bier wurde zuletzt quasi hier bei uns fast vor der Haustüre in Haigerloch gebraut. Von den seltenen Aktien sind nach längerer Zeit aktuell mal wieder welche im Shop verfügbar > siehe Artikel 9673.



Wer hat die meisten Aktien? - Gerling
Die große Anzahl an an verschiedenen Emissionen und die daraus resultierende Aktienanzahl bei Gerling hat mich schon etwas überrascht. Zumal hier alle Papiere unter der gleichen Firmierung "Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG" ausgegeben wurden.
Die 4 Genussscheine sind aus dem Jahr 1987, an Aktienemissionen gibt es 17 Jahrgänge von 1957 bis 1998. Eine Pause bei den KEH gab es zwischen 1960 und 1970.  "Gelaufene" gibt es bei den Aktien knapp 30 Emissionen, genau 29 wenn ich richtig gezählt habe. Der Rest sind Probedrucke aus dem Archiv von Giesecke & Devrient.  Die nummerierten sind in der Regel entwertet, oft haben sie eine Sternlochung im Siegel.



Wer hat die meisten Aktien? - Hoechst
Ab heute und die nächsten Wochen nenne ich ein paar Details zu den Firmen mit den meisten Aktien.
Die Farbwerke Hoechst gehörten ab Ende 1925 bis nach dem 2. Weltkrieg zum Chemie- und Pharma-Konglomerat I.G. Farben. Die Entflechtung war eine Großaktion, es gab bei allen herauszulösenden Firmen 1952 quasi eine Neugründung mit zunächst geringem Grundkapital von 100.000 DM. Danach "explodierte" das Grundkapital durch eine Sachwerteinlage aus dem Vermögen der IG Farben. Die Namensaktien des Jahres 1953 waren auf die jeweiligen Liquidatoren ausgestellt. Diese 1953-er Namensaktien der Chemiefirmen sind eher selten und mir nur als Blankodrucke begegnet. Die Namen der Liquidatoren sind eingetragen, eine Nummer fehlt. Es gibt hiervon 4 Nennwerte von 100 bis 1000 DM. Ab 1955 sind dann alle weiteren Aktien Inhaberpapiere. Von Hoechst gibt es nur Stammaktien.
Die Firmenbezeichnung lautete Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals Meister Lucius & Brüning. Die letzten Aktien mit dieser Firmierung und dem alten Druckbild wurden 1973 gedruckt. Es sind bis dahin also 4 Namensaktien und 78 Inhaberaktien. 30 davon sind Globalaktien von 100.000 bis 1 Mio. DM, die aber ausnahmslos nur als Probedruck/Nullnummern im Markt bekannt sind.
1974 erfolgte die Änderung in den neuen kurzen Namen "Hoechst Aktiengesellschaft", das Druckbild der neuen Aktien ab 1975 änderte sich nur unwesentlich, bis auf den neuen Firmenschriftzug natürlich und das blieb so bis 1984. Die letzte Emission des Jahres 1996 mit dem neuen Nennwert 5 DM und Vielfaches ergab dann eine grundlegende optische Erneuerung und Modernisierung der Aktien. Von 1975 bis 1984 gab es 21 Aktien, von der letzten Ausgabe 1996 kommen noch 5 dazu. Von 1975 bis 1984 gibt es 7 Globalaktien von 50.000 bis 1 Million DM, alle aus dem Archiv von Giesecke & Devrient.
Die Hoechst-Aktien haben viele Liebhaber, auch oder gerade außerhalb der Sammlergemeinde, insbesondere in Branchenkreisen. Die Papiere sind weitgehend verteilt, selbst Emissionen die früher problemlos zu beschaffen waren sind heute oft ein Problem.
Nachtrag: Bei der Farbwerke kommt noch eine 50 DM von 1969 dazu, also 79 Inhaberaktien als neue aktueller Stand.



Wer hat die meisten Aktien?
Heute gibt es die Auflösung zu der Frage die ich vor einiger Zeit an Sie als fachkundige Sammler gestellt habe. Das hier veröffentlichte Ergebnis ist meine persönliche Recherche unter Mithilfe der wohl umfangreichsten Datenbanken für DM-Aktien - eine Gewähr auf 100%-ige Richtigkeit kann ich trotzdem nicht geben, zudem ist es eine Momentaufnahme die sich in der Zukunft natürlich noch ändern kann.

  1. Platz 1 belegt die Farbwerke Hoechst bzw. spätere Hoechst AG mit zusammen 108 verschiedenen Aktien. 82 von den Farbwerken Hoechst ab 1953 bis Juni 1973 und 26 von der Hoechst AG aus den Jahren 1975 bis 1996.

  2. Platz 2 geht an den Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG. Hier stehen 96 Aktien zu Buche die im Sammlermarkt bekannt sind. Der Zeitraum ist 1957 bis 1998, alle sind Namensaktien, davon 8 Vorzugsaktien und 4 Genussscheine. Auch ohne die GS belegt Gerling Platz 2.

  3. Der 3. Platz geht an die Allianz, also die Allianz Versicherungs-AG und die Nachfolger Allianz Holding und Allianz AG. Es sind zusammen 79 verschiedene Stücke aus den Jahren 1957 bis 2000. Darunter eine einzige Inhaberaktie aus dem Jahr 1965 und je 4 Genussscheinen der Allianz Holding (1986) und der Allianz AG (2000). Würde man die GS nicht mitzählen rutschte die Allianz einen Platz nach unten.

  4. Platz 4 bzw. sogar Platz 3 (siehe Allianz GS) belegt die August Thyssen Hütte mit Nachfolgerin Thyssen AG. Aufzuweisen haben die beiden 74 Aktien, davon alleine 69 von der Aug. Thyssen aus den Jahren 1953 bis 1976. Die Thyssen AG hat nur im Jahr 1986 einmalig gedruckte Aktien ausgegeben.

  5. Platz 5 besetzt die AEG unter den Namen Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft (36x), Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft AEG-Telefunken (29x) und AEG-Telefunken (4x) mit zusammen 69 Stücken. Der gesamte Emissionszeitraum erstreckt sich dabei über die Jahre 1952 bis 1980.

  6. Auf Platz 6 landet die BASF. Für die Badische Anilin & Sodafabrik stehen 61 Stücke zu Buche, Jahrgänge 1953 bis 1972. Unter dem neuen Kurznamen BASF AG gibt es 12 Papiere von 1976 bis zu den Stückaktien des Jahrgangs 2001. Die 1976er ist möglicherweise ein Einzelstück, kein Wertpapierdruck, eine per Schreibmaschine ausgestellte Globalaktie.

  7. Den 7. Platz belegt die Allianz Lebensversicherung die wegen ihrer eigenständigen Börsennotiz nicht zur Allianz (s.o.) gezählt wurde. Sie bringt es auf immerhin 52 Namensaktien aus den Jahren 1952 bis 1998.

  8. Mit dem 8. Platz für die Dresdner Bank werde ich die Aufstellung beenden. Die Dreba bringt es auf 50 Aktien (ohne die Restquoten in Reichsmark von 1952). Aus den Jahren 1957 bis 1984 mit dem alten Druckbild sind es 42 Stücke, ab 1988 bis 1996 mit den neuen Druckbildern kommen noch 8 weitere dazu.
    Nachtrag: Eine 100 x 1.000.- DM von 1961 und ein Druckmuster von 1957 im NW 1.000 x 100.- DM sind ergänzt, vermutlich kommen noch weitere dazu, da z.B. die 100.000er ab 1966 meist zwei Mal vorkommen, als 1000 x 100 und 2000 x 50 DM. Aktuell also gleich mit der Allianz Leben, aber die Plätze werden eher noch getauscht.

Diese Aufstellung soll nur eine kleine Information sein über die Vielfalt der Emissionen bei manchen Firmen.
Es wird kaum eine Sammlung geben die alle Emissionen einer Gesellschaft in der Sammlung eines Sammlers vereint. Einigermaßen sicher nicht z.B. bei der erstplazierten Hoechst, wo es die Nennwerte 1000 x 100, 1000 x 200, 1000 x 500 etc., also die ganz großen - aus mehreren Jahrgängen - ziemlich sicher nur ein einziges Mal im Sammlermarkt gibt. Die liegen alle in einer Hand, aber vermutlich fehlen hier dafür einige der anderen 108 Stücke.

Dazu kommen bei einigen der o.g. Firmen ein nicht unerheblicher Teil an Probedrucken aus den Druckereiarchiven und Musterbüchern, wovon es nicht selten nur 1-3 Stücke gab. Weitere Informationen zu diesen vielen Emissionen werde ich ggf. nach und nach für jede Firma einzeln nachreichen.

 

 

Herdfabrik und Eisengiesserei AG, Herne, Westfalen
Die Gründung erfolgt bereits im Jahr 1897, die AG-Umwandlung 1922. Geschäftszweck war die Produktion von Kochherden (Kohle-, Gas- und Elektroherden), zudem Kombi-Herdöfen und Gaskochern. Nach 1946 kamen auch Ölöfen und Kühlschränke ins Programm. Die Jahre der fortschreitenden Technisierung- und Modernisierung ab den 1960-ern hat man schlichtweg verschlafen. Während in Wohnungen die Zentralheizung und moderne Elektrogeräte Einzug hielten, bot man noch immer eine inzwischen veraltete Produktpalette an. Einbrechende Umsätze führten 1972 zur Schließung des Werkes, das zischenzeitlich nur noch rund 100 Mitarbeiter hatte. 1975 wurde die Abwicklung beendet, die AG erlosch.
Von der Herdfabrik sind 2 Jahrgänge, 1953 und 1964 bekannt. Beide in 100 und 1000 DM Nennwert. Die  > 1953er gibt es nummeriert, die 1964er offensichtlich als Probedruck.

 

 

Herlitz International Trading AG - HIT, Ismaning
Die Firmengruppe Herlitz besteht seit 1904 als Buchhändler Carl Herlitz eine Papier- und Schreibwaren-Großhandlung in Berlin-Schöneberg eröffnete. Das Einzelunternehmen Carl Herlitz wurde erstmals 1905 im Berliner Adressbuch aufgeführt. 1972 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, 1977 der Börsengang. 1990 geht die Herlitz International Trading (HIT) AG, die aus der Herlitz Consult GmbH hervorgegangen ist ebenfalls mit einer eigenständigen Notiz an die Börse.
Die zunächst erfolgreich verlaufende Beteiligung an der russischen Volga AG führte später zu hohen Verlusten. Die Herlitz AG verkaufte 2000 ihre restlichen Anteile an der Herlitz International Trading AG an die Blake International Limited (British Virgin Islands). Es erfolgte die Umfirmierung in HIT International Trading, der Firmensitz wurde nach Berlin verlegt. 2006 scheitert die Einbringung des Geschäfts der Antec Solar Energy. 2007 steigt die KHD Humboldt Wedag ein. Künftig sollte HIT Beratung und Service im Bereich Zementproduktionsanlagen bieten. (Stand 2009)
> Lesen Sie hier mehr zur Firmengeschichte.
Der einzige Aktienjahrgang unter dem Namen Herlitz International Trading AG stammt aus dem Jahr 1990, bekannt in zwei Nennwerten. Sicherheitsdruck der Extraklasse, feinste Guillochenlinien, farbiges Firmenlogo. Hergestellt bei Oldenbourg in München. Zur Entwertung im Siegel gelocht.
Im Bild die Aktie  > 50 DM und die Aktie  > 20 x 50 DM.

 

 

Aktiengesellschaft für Licht- und Kraftversorgung, München
Die Aktiengesellschaft für Licht- und Kraftversorgung wurde im Jahr 1913 gegründet. Man war hauptsächlich im Bau von elektrischen Licht- und Kraftanlagen sowie in der Stromerzeugung tätig. Nach zahlreichen Firmenzukäufen kam es Ende der 1970er zur Fusion mit der Thüringer Gas AG (1867 in Gotha als Thüringer Gasgesellschaft gegründet). Die Thüringer Gas AG fungierte dabei als aufnehmende Gesellschaft, gleichzeitig wurde der Sitz nach München verlegt. Die Gesellschaft arbeitet noch heute unter dem Namen Thüga und ist in Deutschland Minderheitsgesellschafter an rund 100 kommunalen Energie- und Wasserdienstleistern. Nachdem sie zunächst als Beteiligung der E.ON AG gehalten wurde, gehörte die Thüga AG seit Dezember 2004 über die hundertprozentige E.ON-Tochter E.ON Ruhrgas Thüga Holding GmbH zu E.ON Ruhrgas, einem Teilbereich des E.ON-Konzerns.
Gedruckte Aktien der AG gibt es aus den Jahren 1951 bis 1974 in insgesamt 7 Emissionen. In der Regel als Nennwert 100 DM. 1966 kam der kleinen Nennwert 50 DM dazu und aus vielen Jahren gibt es noch Globalaktien mit teils sehr hohen Nennwerten bis über 3 Mio. DM. Von den "normalen" Nennwerten sind einige als "gelaufene" (nummerierte) Papiere oder wie hier als Blankopapiere bekannt. Beide Versionen allerdings nur in sehr kleinen Stückzahlen.
Hier die Bilder der Aktien  > 50 DM von 1974 und  > 100 DM von 1974.

 

 

K.U.R.S. Aktiengesellschaft, Oberhaching
Wie es scheint gibt bzw. gab es noch zahlreiche Aktiengesellschaften von denen ich noch nie etwas gehört habe. Eine dieser Gesellschaften ist  die K.U.R.S. AG aus Oberhaching.
Offensichtlich entstanden gegen Ende der Boomzeit des Neuen Marktes im Jahr 1999. Informationen über die Firma zu finden ist praktisch nicht möglich, ich habe keinen einzigen Treffer gelandet.
Die Infos die ich habe stammen von dem ehemaligen Aktionär, von dem auch  > dieser Zwischenschein stammt.
Der Tätigkeitsbereich der K.U.R.S. AG bewegte sich im Bereich Umwelt und Recycling. Eines der Hauptprojekte war die Verarbeitung von Altreifen zu Gummigranulat zur Verwendung im Straßenbau (Asphaltbeimischung, Geräuschminderung?) und für Sportanlagen wie Kunstrasenplätze im Fußball oder Hockey, Mattenanlagen beim Sommer-Skispringen, Indoor-Tennisplätzen etc. Ob das operative Geschäft überhaupt jemals aufgenommen wurde oder wie weit es vorankam ist mir unbekannt. Das mit dem Sportanlagen-Granulat wäre jetzt eh bald zu Ende, es soll ab 2025 wohl verboten werden wegen Feinstaubbelastung.
Den Zwischenscheinen ist jedenfalls zu entnehmen, dass diese als Vorab-Bestätigung der jeweiligen Beteiligung ausgehändigt wurde. Der spätere Aktiendruck war offensichtlich nicht geplant, auf dem Zwischenschein wird die spätere Umstellung auf Giro-Sammelverwahrung mit Depoteintrag angekündigt. Bislang (Stand 1/2024) ist dieser Zwischenschein möglicherweise ein Unikat.
Das Bild ist leider nicht so toll, ich hoffe noch ein etwas besseres zu bekommen.

 

 

BASF Badische Anilin & Soda Fabrik, Ludwigshafen
Von der unten vorgestellten BASF hatte ich zuletzt eine Aktie des Jahrgangs 1984, die sicher nicht so häufig zu sehen ist. Es ist die  > 50 DM Aktie, an sich nichts besonderes, aber hier doch, denn sie ist unentwertet und es gibt sogar noch  > restliche Coupons dazu.
Es sind insbesondere von den großen, bekannten DAX- und M-DAX Aktien früher doch mehr Stücke ausgeliefert worden als man vielleicht annehmen würde. meist sind bzw. waren es aber nur Einzelauslieferungen von Liebhabern oder Aktionären die einfach zusätzlich eine Aktie auf Papier haben wollten.

 

 

Wer hat die meisten Aktien?
Gesucht ist nicht die größte Sammlung, auch nicht derjenige der in Summe die meisten Sammleraktien besitzt, gesucht ist die Firma, von der es in DM bzw. EUR die meisten Aktien gibt.
Ich würde alle interessierten Sammler bitten hier mitzuschätzen und mir per Email an info(at)sammleraktien-online.de seinen Favoriten zuzusenden.
Als Kriterien habe ich folgende verwendet, ein paar Beispiele:

  • Die Restquoten der Großbanken in RM habe ich nicht mitgezählt.

  • Namensnachfolger zählen zusammen. Also wie unten Badische Anilin und BASF sind die selbe Firma. Auch z.B. Farbenfabriken Bayer und die Bayer AG und viele andere.

  • August Thyssen und die Thyssen AG zählen zusammen, nicht aber die Thyssen Industrie, die waren selbständig börsennotiert. Ebenso z.B. Allianz Versicherung, Holding, AG sind alles Rechtsnachfolger, nicht aber die Allianz Leben, die hatte eine eigene Börsennotiz.

  • Jede Kombination aus Nennwert und Jahrgang zählt nur einmal wenn Probedrucke, Specimen, Blanketten und Gelaufene parallel vorhanden sind.

Machen Sie mit, es ist sicher Interessant. ich werde die "Tabelle" der Erstplazierten in ca. 3 Wochen hier veröffentlichen, vielleicht schon früher, je nachdem wie schnell und wie viele Meldungen eingehen.
Nachtrag:
Einige DAX-Unternehmen wie z.B. Volkswagen, Allianz, Daimler-Benz, Deutsche Bank, Bayer und weitere hatten einige Jahre eine zusätzliche Börsennotiz an der NYSE in New York. Entsprechend für die ADS/ADR auch gedruckte Aktien, oft sogar in zwei Versionen. Diese US-Papiere habe ich nicht mitgezählt, es gelten nur die deutschen Aktien.

 

 

BASF Badische Anilin & Soda Fabrik, Ludwigshafen
Von manchen deutschen Aktien der Nachkriegszeit gibt es eine ganze Anzahl verschiedener Emission.
Von der Badischen Anilin & Soda Fabrik und nach der Namensänderung nur noch kurz BASF genannt, weiß ich von zusammen tatsächlich 53 verschiedenen Papieren.
Das beginnt mit den 1953er Namensaktien, die es zunächst nach der Entflechtung der IG-Farben gab. Ab  > 1955 gibt es dann die Inhaberaktien, bis zur letzten Emission  > 1971 im Druckbild nahezu unverändert. Insgesamt 42 verschiedene Kombinationen an Nennwert und Ausgabejahr. Bis auf zwei alle als gelaufene bekannt, die größte ist offensichtlich eine 1000 x 1000 DM aus dem Jahr 1955.

Bereits 1972 wurde der neue Name BASF ins Handelsregister eingetragen, die alten Aktien aber weiterverwendet. Erst ab 1984 gibt es die neuen Aktien, im Druckbild komplett neu und umgestaltet, weitere Jahrgänge sind 1996 und 2001. Zusammen 11 verschiedene, alle als gelaufene bekannt, der größte Wert im Sammlermarkt ist die > 2000 x 50 DM von 1984.

 

 

BBC Brown Boveri & Cie, Mannheim
Gegründet 1900 als deutsche Tochter des gleichnamigen, 1891 gegründeten schweizerischen Konzerns. Deutscher Firmensitz ist Mannheim.
Das breite Produktionsprogramm umfasste im Laufe der Geschichte viele verschiedene Produkte wie Dampfturbinen und Verdichter sowie den Bau kompletter Kraftwerke, Hoch- und Niederspannungsschaltanlagen, elektrische Bahnen aller Art (incl. Seil- und Schwebebahnen), Signalanlagen, Triebwagen, Lokomotiven, Oberleitungs-Omnibusse, elektrische Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Hebezeug- und Transportanlagen, Bagger, Abraum-Förderbrücken sowie Dreh-, Hub- und Klappbrücken.
1988 Fusion von BBC und der schwedischen ABB Asea Brown Boveri mit Produktionsstandorten in 9 Ländern, davon 44 allein in Deutschland. ABB ist ein Global-Player im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, insbesondere mit elektrischen Antrieben und ist in diesen Produkbereichen ein Konkurrent von Siemens.
Aktien aus der DM-Zeit kennt man im Sammlermarkt aus 12 Jahrgängen von 1952 bis 1984 in mehreren Nennwerten.  Insgesamt sind es 31 verschiedene Papiere. Viele (über die Hälfte) sind Blankostücke in unentwerteter Form und i.d.R. bestens erhalten.  >  Einige sind "echte" Ersatzaktien, also unentwertet und ohne Nummer. Nummerierte DM-Aktien der BBC sind eher selten, von vielen Jahrgängen praktisch unbekannt. Vermutlich wurden Sie bei der Fusion und Entstehung des neuen ABB-Konzerns vollständig vernichtet.
Die nächste, im Druckbild veränderte Aktienauflage von 1997 trägt dann schon den Namen ABB Asea Brown Boweri.
Alle DM-Aktien bis 1969 wurden bei Carl Schünemann in Bremen hergestellt, mit der 1977-er Emission wechselte der Druck dann zu Oldenbourg nach München. Der komplette Schriftzug "BBC Aktie" ist in großen weißen Buchstaben dreidimensional im Prägedruck dargestellt.

 

 

WMF Württembergische Metallwarenfabrik, Geislingen (Steige)
Nachtrag: das leicht geänderte Druckbild (Firmenbezeichnung) gibt es nur beim letzten Jahrgang 1980.

 

 

Aachener- und Münchener....
Unter diesem Namen kennen wir im Sammlermarkt bei den DM-Aktien 4 verschiedene, ehemals börsennotierte Unternehmen.

  • Aachener- und Münchener Feuerversicherungs- Gesellschaft

  • Aachener- und Münchener Versicherung AG

  • Aachener- und Münchener Beteiligungs- AG

  • Aachener- und Münchener Lebensversicherungs- AG

Alle haben den Firmensitz Aachen und als Ursprung die "Feuerversicherung" von der es auch die ältesten DM-Papiere gibt, 1955, 1962, 1965, 1968. Offensichtlich alle nur als Namensaktien und blanko, die mir bekannten Stücke sind eigentlich klassische Ersatzaktien, keine Nummer, keine Entwertung, meist mit vollem Couponbogen. Der erste Jahrgang mit 450 DM Nennwert, die anderen haben 100 DM.

Die Aachener- und Münchener Versicherung AG gibt es in 10 Jahrgängen ab 1970 bis 1997, insgesamt mind. 27 verschiedene Kombinationen, von den kleinen Nennwerten 50 und 100 DM bis zu verschiedenen Globalaktien, die größte über 9,35 Mio. "Gelaufene" sind nur 4 Stück davon, kleiner NW 50, eine als 10x50, alle anderen Probedrucke von G&D. Alle sind Namensaktien.

Die "Beteiligungs-AG" entstand 1979 und war quasi die Holding für alle anderen Sparten. Jahrgänge gibt es nur 1979 und 1987, Namensaktien, 1987 zusätzlich auch Inhaber. Insgesamt 9 verschiedene Papiere, alle als "gelaufene" bekannt, von 50 DM bis zu 500.000 und 660.000 DM Nennwert.

Aktien der "Lebensversicherungs- AG" gibt es ab 1983 bis 1991 in 3 Jahrgängen. Nur die 1991er als gelaufene in kleinen Nennwerten 1/10/50x50 DM, alles andere sind Probedrucke von Globalaktien von 50.000 bis 11,25 Mio. DM. Die gelaufenen 1991er sind Inhaberaktien, alles andere Namensaktien. In Summe 16 verschiedene Papiere.

Da die Aktien vom Druckbild her bekannt sind hier nur ein Beispiel der  > Feuerversicherung, die Aktien der Aachener- und Münchener Versicherung AG sehen weitgehend identisch aus.

1998 übernimmt die die Assicurazioni Generali S.p.A. 66% des Aktienkapitals und beide Konzerne verschmelzen 2001 zur AMB Generali Holding AG.

 

 

WMF Württembergische Metallwarenfabrik, Geislingen (Steige)
Die Bestecke und sonstigen Haushaltsartikel von WMF kennt sicher fast jeder und hat welche im eigenen Haushalt in Gebrauch.
Auch die Aktien der DM-Zeit sind allen Sammlern bekannt, ob allerdings jeder die gesamte Palette kennt ist schwer einzuschätzen.
Insgesamt gibt es mind. 20 verschiedene Papiere, Stamm- (ab 1953) und Vorzugsaktien (ab 1957) in den Jahrgängen 1953, 1957, 1960, 1962, 1972, 19 76 und 1980. Anfangs 100 und 1000 DM, ab 1972 auch 50 DM.
Fast alle sind als gelaufene bekannt, nur möglicherweise die 50/1976 Vorzug und 50/1980 Stamm nicht, von denen weiß ich nur dass es Probedrucke von G&D gibt.
Eine kleine Auffälligkeit gibt es noch: Das Druckbild ist bis auf die üblichen Abweichungen bei Papiersorte oder Farbsättigung scheinbar durchweg gleich, aber es gibt eine kleine Ausnahme. Die aufgedruckte Firmenbezeichnung lautet bis 1972 (oder 1976, da hab ich aktuell kein Bild) "Württembergische Metallwarenfabrik", bei der letzen Emission 1980 wird die Firmierung "Württembergische Metallwarenfabrik Aktiengesellschaft" abgedruckt.
Am Beispiel der beiden Vorzugsaktien  > 50/1972 und  > 50/1980 kann man das gut sehen.

 

 

Isar-Amperwerke AG, München
Im September 2000 fusionierten die beiden Energieversorger VEBA AG (ursprünglich Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks AG) und VIAG AG (ursprünglich Vereinigte Industrieunternehmungen AG) zum nun größten deutschen Stromanbieter E.ON AG mit Sitz in Düsseldorf. In Folge dessen wurden im Jahr 2001 fünf bayerische Regionalversorger, Energieversorgung Ostbayern AG, Energieversorgung Oberfranken AG, Isar-Amperwerke AG, Überlandwerk Unterfranken AG und Großkraftwerk Franken AG zur neuen E.ON Bayern AG zusammengefasst.
Von 1889-1894 wurde an der Isar von dem Münchner Bauunternehmer Jakob Heilmann mit dem befreundeten Bankier Wilhelm von Finck, Mund Johannes Kaempf, Vorstandsmitglied der Bank für Handel und Industrie, das achte deutsche Drehstrom-Kraftwerk "Zentrale I" erbaut, das später Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth genannt wurde. Jakob Heilmann, Wilhelm von Finck und die Darmstädter Bank für Handel und Industrie gründeten im Oktober 1894 Isarwerke GmbH, die den Betrieb des Kraftwerks übernahm und somit der erste regionale Elektrizitätsversorger in Deutschland war. 1904 wurde das zweite Isarkraftwerk, "Zentrale II" bei Pullach, in Betrieb genommen. 1955 entstand aus der GmbH die Isarwerke AG, die das operative Geschäft in die Isar-Amperwerke AG einbrachte. Die Familien August und Wilhelm von Finck und Wilhelm Winterstein (Bankhaus Merck Finck) hielten 90 Prozent an einer GmbH, die als Holdinggesellschaft der Isar-Amper-Werke auftrat und auch Betreiber des Atomkraftwerks Isar war. 1994 wurde die Isar-Amper-Werke von der Bayernwerk AG (VIAG) übernommen. Man schätzte den Wert auf weit über eine Milliarde Mark.
Die alten Aktien der Gesellschaft aus der DM-Zeit werden eher selten angeboten. Es gibt aus der DM-Zeit 10 Jahrgänge ab 1955 bis zuletzt 1993. Der Großteil davon nur als Probedruck aus dem Druckereiarchiv von Oldenbourg.
Ich stelle heute zwei Stücke vor.  > Die 100 DM Aktie von 1955 und  > die 50 DM Aktie von 1973.

 

 

Kelheimer Parkettfabrik Aktiengesellschaft, München
Im Jahr 1927 in Kelheim an der Donau gegründet. Bereits 1929 Sitzverlegung nach München. Hergestellt wurden Holzböden, meist in Form des früher üblichen Stabparketts. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der Schwerpunkt auf Mosaikparkett verlegt, welches über Jahrzehnte insbesondere im Wohnbereich der Standard bei den klassischen Parkettboden wurde. Als Handelsname wurde man dabei mit der Marke "KELMO" (Abk. aus aus Kelheimer und Mosaikparkett) deutschlandweit bekannt. Am Gründungsort Kelheim bestand parallel noch längere Zeit eine Gmbh als Handelsfirma, welche die Produkte vertrieb und an Handel und Handwerk verkaufte.
Hier ein  > seltener Probedruck aus dem Druckereiarchiv (sehr viel seltener als die nummerierten).  > Kompletter Couponbogen ist dabei. Mit dem Kelheimer Turm im Unterdruck, der ebenfalls dreidimensional geprägt im Trockensiegel zu finden ist. Gut erhalten, durch Nadelperforation entwertet.
Bekannt als Probedrucke sind die Jahrgänge 1951, 1958 und 1961, jeweils nur in 1000 DM Nennwert. Als "gelaufene" offensichtlich nur die 1961er.

 

 

Dortmunder Matten- und Läuferfabrik M. Dietrich AG, Bochum
Von der Dortmunder Matten- und Läuferfabrik gibt es nur zwei Aktien aus dem Jahr 1954, Vorzugs- und Stammaktie mit jeweils 500 DM Nennwert, gelaufen aber auch Blanko (Ersatzaktie). Das ist definitiv alles.
Eine Zeit lang ging der Markt davon aus, dass die Papiere sehr selten sind, es gibt offensichtlich aber doch ein paar mehr als früher angenommen. Die aktuelle Einstufung 2024 dürfte bei R 7 richtig liegen, vielleicht 30 Stücke.
Hier ein Bild der  > Vorzugsaktie als Ersatzaktie zu der es auch  > Coupons gibt..

 

 

CasMaker gaming & entertainment AG, Hannover
Die Aktien der CasMaker dürften allen bekannt sein. Es gibt aus dem Jahr 2005 10 verschiedene Stückelungen an Stückaktien von 1 bis 100.000 Stück.
Im Infobereich des Shops gibt es zur etwas abenteuerlichen Geschichte der Firma einen kleinen Bericht. Wer ihn nicht kennt findet ihn  > hier.

 

 

Neuzeller Klosterbrennerei AG, Neuzelle
Die Neuzeller Klosterbrennerei ist ein Traditionsunternehmen, welches an eine 400jährige Geschichte anknüpft. Es werden in handwerklicher Herstellung Brände, Geiste, Liköre, Absinthe, Bierbrände und Gin hergestellt.
Die Ursprünge liegen im Jahr 1589, als das Kloster ein Gasthaus eröffnete, das sowohl Brau- als auch Brennrechte besaß.
1997 wurde mit Hilfe von 150 Aktionären ein Unternehmen gegründet, das auf die Revitalisierung der Brennereitradition abzielte. Seit 2004 ist Nico Petri der Destillateur. Die Brennerei hat zahlreiche Preise für ihre Produkte erhalten.
Gedruckte Aktien der Neuzeller Klosterbrennerei sind eine echte Rarität. Es existiert nur eine Hand voll (1-stellig) dieses einzigen Wertes (1000 DM von 1997) aus dem Druckereiiarchiv von Oldenbourg. Typische rückseitige Oldenbourg-Bedruckung dieser Blankopapiere. Nadelperforation zur Entwertung. Herrliche Abbildung der Klosteranlage mit Klosterkirche. Gelaufene Stücke sind bislang unbekannt, eine Börsennotiz hat es nie gegeben, die Aktionäre stammen aus dem regionalen und Branchenumfeld.
Ob ich die Aktie schon mal vorgestellt habe weiß ich nicht mehr, trotzdem hier  > das Bild und  > hier ein Detailausschnitt.

 

 

Kaufring Aktiengesellschaft, Düsseldorf
Der Jahrgang 1991 der Kaufring-Aktien kennt jeder DM-Sammler. Die Papiere wurde als Pennystocks ausgeliefert und stehen unentwertet und mit restlichen Coupons in 4 Nennwerten zur Verfügung.
Weniger bekannt sind die Vorgängerversionen, die Namensaktien der Jahre 1988 und 1989, beide im Markt bekannt als Probedrucke und nur im Nennwert 1000 DM.
Hier ein Bild der  > Aktie von 1988.

 

____________________________

www.sammleraktien-online.de
www.sammleraktien-online.eu

© Joachim Hahn, Drosselweg 6, 72108 Rottenburg, Germany
Nur zum persönlichen, privaten Gebrauch. Kopieren, Vervielfältigung, Weitergabe, Weiterverwendung , kommerzielle Verwendung und EDV-mässige Weiterverarbeitung dieser Publikation sind nicht gestattet, bzw. nur mit schriftlicher Zustimmung des Autors. Ausdrucke nur zum privaten Gebrauch. 2024 - Vers. 9.00

Menü
Das Menü wird geladen...
Zur technischen Umsetzung der Shopfunktionen verwenden wir Cookies. Weitere Informationen