Butte City - Bergbauabenteuer in Montana

Butte City - Bergbauabenteuer in Montana

Silberkönig Clark und Moulton Mining

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts teilten sich drei Silberkönige (später Kupferbarone genannt) knapp die Hälfte der im Abbau befindlichen Silber- und Kupfer-Vorkommen Nord­amerikas; alle drei waren in Butte City ansässig und bekämpften sich mit allen Mitteln: W. A. Clark, Marcus Daly (Gründer der Anaconda Mining) und der deutschstämmige Fritz Heinze. Aktienzertifikate der Moulton Mining verdanken wir der Eifersucht und Missgunst, die Clark seinem früheren Freund Daly entgegenbrachte. Lesen Sie im folgenden, wie es dazu kam.

1863, mitten im Bürgerkrieg wurde durch Kongressbeschluss in Washington das Idaho Territorium begründet, in welchem auch das Gebiet des heutigen Montanas liegt. Ein Jahr später autorisierte Abraham Lincoln die Abspaltung von "Montana Territory" mit der Goldgräbersiedlung Bannack als Hauptstadt: 1865 wurde der jetzt wichtigere Goldgräberort Virginia City zur Hauptstadt. Das waren Vorgeplänkel zur Entwicklung der bedeutendsten Bergbaustadt der Welt: Butte*. Von Gold über Silber zu Kupfer, der Welt reichste Lagerstätte.  *Butte, frz. der Erdhügel

Ausgehend von Virginia City arbeiteten sich die Goldsucher 1864 in alle Richtungen vor und wurden in nördlicher Rich­tung bei Silver Bow fündig. Ihre Claims dehnten sich schließlich bis auf den Berg Butte aus. Dort waren die an der Oberflä­che befindlichen Vorkommen innerhalb von drei Jahren erschöpft und 1867 war die Zahl der Einwohner von 300 auf unter 100 geschrumpft. Die übrigen Goldvorkommen waren stark mit Silber durchsetzt und hätten einer Schmelzanlage bedurft, die in Butte noch nicht vorhanden war.

Buttes explosionsartige Entfaltung begann mit dem Erscheinen von W. A. Clark, der bereits 1867 anfing in Butte und Umge­bung Claims zu kaufen. Ihm wird der Bau der ersten Schmelzanlage in Butte zuge­schrieben. In Wirklichkeit hatte der ex­trem geschäftstüchtige Clark dem eigentli­chen Pionier William L. Farrell ein Darle­hen über $ 30.000 gegeben, die dieser zur Überwindung von Anlaufschwierigkeiten bei seiner fertig gestellten Anlage benötig­te. Clark verweigerte ihm weitere Darlehen und 1875 musste Farrell die Schmelz­anlage an Clark abtreten, die wenig später einwandfrei und extrem profitabel arbeite­te. Inzwischen, 1872, war auch Marcus Daly mit viel Geld in Butte eingetroffen und begann in großem Stil zu investieren.


Schikane Moulton Mining

Unter anderem kaufte er die Alice Mine nördlich von Butte und entwickelte sie zu einem der lukrativsten Silberproduzenten des Westens. Das ärgerte Clark, der seine Stellung als Nr. l bedroht sah. Er hatte bereits vor Jahren eine vernachlässigte Sil­bermine namens Moulton gekauft, die nun etwas oberhalb der erfolgreichen Alice lag. Clark sagte sich, wenn Moulton Mining schon keinen nennenswerten Ge­winn abwarf, so konnte er doch die Abbauaktivitäten in einer Weise verstärken, daß die dabei anfallenden Abwassermen­gen in die tiefer gelegene Alice abfließen und Daly beträchtliche Kosten verursa­chen würden. Hier konnte er dann auch die große Ausnahme machen und andere Investoren daran teilhaben lassen. Dieser weniger erfreulichen Charaktereigen­schaft verdanken wir die Existenz von Ak­tien aus dem Clark'schen Imperium, die sogar auch noch von ihm eigenhändig un­terschrieben sind. Moulton Mining wurde dann - wie viele Silberbergwerke - ein Opfer der Silberpanik von 1893, als der Preis ins Bodenlose fiel.


Kupfer, der neue Stern am Himmel Montanas

Daß Butte City nicht den Weg des Silberpreises ging verdankte sie Thomas A. Edison. In den 1860ern galt Kupfer noch als fast wertloses Metall, besonders wenn es fernab der Industriestädte gefunden wurde. Das sollte sich mit der Einführung der elektrischen Beleuchtung durch Edi­son drastisch ändern. Kupfer, einziges far­biges Metall neben Gold, wurde bereits in den
1880ern recht gefragt. Marcus Daly's Anaconda, lange Zeit der größte Kupferproduzent der Welt, hatte ihren Hauptsitz bei Butte. Die Liste der weiteren namhaf­ten (und durch Wertpapiere repräsentierten) Kupfer-Bergwerke in Butte ist lang.


Das war Butte City

Vor dem Kupferboom hatte Butte bereits im Jahr 1875 4000 Einwohner. Noch gab es mehr Kneipen, Spielsalons, Bordells und Opiumhöhlen, als gewöhnliche Wohnhäu­ser. Die Mischung der Nationalitäten konnte sich mit der New Yorks messen. Die Chinesen hatten nichts zu lachen. Sie durften nur verlassene Bergwerke bearbei­ten. Aus dem für die Schmelzöfen wichti­gen Brennholzgeschäft wurden sie nach blutigen Auseinandersetzungen von den Kanadiern vertrieben. Ihnen blieben nur Wäschereien und Restaurants, die auch noch astronomisch besteuert wurden. Und Chinatown, das nicht nur Touristen­attraktion wurde, sondern ein hervorragender Nährboden für die vielseitigsten Verbrechen bis zum Mädchenhandel.

* amerikanische Aussprache wie: "bjuht"

Von 1890 bis 1910 kampierten 400 bis 600 Cree- und Chippewa-Indianer neben der Marcus Daly Pferderennbahn vor der Stadt. Zu dieser Zeit lebten auch etwa 10.000 Pferde und Maultiere in der Stadt und weitere 3.000 waren untertage be­schäftigt. Marcus Daly hielt über 100 Pfer­de in seinem Rennstall.

Berühmter noch war der Rotlicht-Distrikt im Umkreis von Galena Street, genannt "The line", was leicht mit "Der Strich" übersetzt werden kann. Es war der bei weitem wildeste und freizügigste in Nordamerika. Die Adresse der Mittelklas­se war hier das "Casino", eine Mischung von Saloon, Tanzdiele, Bordell, Theater und Kampfarena, geöffnet 24 Stunden sie­ben Tage die Woche. Das Casino war auch ein beliebter Austragungsort von Duellen, Spontankämpfen und gewöhnlichem Totschlag. Unter den gehobenen, "Parlor Houses" genannten Etablissements von Belle Rhodes, Mabel Loy, Molly de Murska und Lou Harpell schoss letztere den Vogel ab. Anzeigen von "Lou Harpels Place" zierten Theater- und Renn-Programme.

Es gab fünf Theater und eine Oper, in denen die Stars der damaligen Zeit gastier­ten. Schon 1884 wurde erstmalig in Butte City eine Weltmeisterschaft im Mittelgewicht ausgetragen. Später trugen auch Jack Dempsey und John L. Sullivan Kämpfe in Butte aus.

 

Silberkönig Clark

William Andrews Clark wurde 1839 auf einer Farm nahe Connellsville in Fayette County, Pennsylvania geboren. Seine Ju­gend verbrachte er auf der Farm seiner El­tern und besuchte nur im Winter eine Grundschule. 1856 zog seine Familie nach lowa, wo er am Wesleyan College Jura stu­dierte. Als der Bürgerkrieg ausbrach, trieb er eine Herde Rinder 1100 km nach South Park, Colorado, wo er in den Quarzminen von Central City seine ersten Erfahrungen als Bergmann sammelte. 1863 erreichte auch ihn die Nachricht vom Goldrausch am "Grashüpferbach" in der Nähe der Mis­souriquellen. Mit drei Ochsenkarren und drei Helfern erreichte er Bannack in der Rekordzeit von 65 Tagen. Er war einer der ersten, der an der "Gold Stampede" nach Horse Prairie Creek teilnahm, wo ihm nach einem Sommer ein Nettoerlös von $ 2000 blieb, das Anfangskapital mit dem er sein gigantisches Vermögen aufbauen sollte.

Die vielleicht wichtigste Erfahrung, die er dabei machte, war, daß generell nicht das Goldschürfen lukrativ war, sondern der Verkauf von allem, was die Prospektoren und Bergleute benötigten. Er etablier­te nach und nach Läden in Virginia City, Blackfoot City, Helena und vielen kleineren "Camps". Als z. B. im strengen Winter '65 im ganzen Territorium Montana akuter Tabakmangel herrschte - ein für die Goldschürfer unerträglicher Zustand - ver­kaufte Clark seinen Laden in Blackfoot und erreichte Boise City im Westen Idahos nach einem Zweitageritt. Dort kaufte er mehrere Tausend Pfund Tabak zu $ 1,50 das Pfund, dazu ein Pferdegespann mit Wagen und begann die strapaziöse Reise bei bitterster Kälte Ende Dezember nach Helena. Dort verkaufte er den Tabak zum Vierfachen des Einstandspreises. Im näch­sten Jahr unternahm er eine noch gewagtere Reise zu Pferd, Dampfer und Kutsche nach San Francisco (etwa 1500 km), von wo er Waren nach Montana schickte.

1867 erwarb er den Postkontrakt für die 630 km lange Route zwischen Missoula und Walla Walla an der Südgrenze Washingtons, die durch unwirtliches und von feindseligen Indianern durchsetztes Bergland führte. Die Route erwies sich als extrem ertragreich.

Seine nächste Reise führte ihn 1868 nach New York; sie war vergleichsweise gemüt­lich: Mit Wells Fargo bis zum damals west­lichsten Bahnhof der Union Pacific in Green River, Wyoming, und von dort per Eisenbahn in nur zwei Tagen und Nächten bis New York. Hier gründete er mit zwei Minderheitspartnern (Robert W. Donnell und später Samuel E. Larabie) ein Unternehmen, das später nicht nur den Großhandel in allen wichtigen Handelsgütern sondern auch das Bankwesen in Montana monopolartig beherrschte. 1869 heiratete er an seinem Heimatort in Pennsylvania Kate L. Stauffer. 1870 verkaufte er mit enormem Gewinn Donnell Clark & Larabie, um sich auf das Bankgeschäft zu kon­zentrieren, was zuerst in Deer Lodge geschah.

1871 lebte sein Interesse am Bergbau wieder auf und Clark machte sich in kurzer Zeit einen Namen.


Montana Midas

Zuerst erwarb er zahlreiche Claims und Minen vom goldführenden Quarzgangtyp in der Umgebung von Butte City. In den Jahren 1872/73 folgten dann: Colusa, Origi­nal, Mountain Chief, Gambetta und Moulton, die sich fast ausnahmslos als un­gewöhnlich ergiebig erwiesen.

Charakteristisch für Clark war, daß er im Winter 1872/1873 die School of Mines an der Columbia Universität in New York City besuchte, um sich mit dem damaligen Wissensstand in Geologie, Mineralogie und vor allem Metallurgie einzudecken. Unmittelbare Folge davon war der Bau der "Old Dexter" dem ersten Pochwerk in Butte, das 1876 fertiggestellt wurde. Vorher hatte er noch den glücklosen Farrell ausge­trickst und sich dessen komplette Schmelzanlage    ergaunert.    Weitere Schmelzöfen folgten, die er in der Colo­rado and Montana Smelting Co. zusam­menfaßte. 1877 etablierte er Butte Bank zu­sammen mit seinem Bruder James ross Clark; 1884 firmierte sie unter dem Namen W. A. Clark & Brother, eines der bedeu­tendsten Institute im ganzen Westen, das auch noch heute existiert.

1880 forcierte er den Ausbau der Moulton Mine (siehe oben: "Schikane . . ."). deren Aktien mit Clarks Unterschrift am Sammlermarkt verfügbar sind. $0,5mio kostete ihr Ausbau und eine hochmoderne Verhüttungsanlage (Moulton Mill) mit vierzig Hammermühlen, einer Chlorier­anlage, etc.

Zusammen mit seinem Sohn Charles W. gründete er die Butte Reduction Works, ein riesiger Verhüttungskomplex in Butte. Dann erwarb er die Elm Orlu Mine, die ei­ner der größten Zink- und Kupferlieferan­ten der Welt werden sollte. Außerhalb Montanas besaß er ferner die berühmte United Verde Copper Co. in Arizona mit einer ebenfalls gewaltigen Verhüttungsan­lage, für die er speziell die 41 km lange United Verde & Pacific RR baute; dazu ei­ne 64 km lange Nebenlinie mit Anschluß an das Santa Fe RR System.

Einmalig in der Geschichte der (amerikanischen) Eisenbahnen ist die Entstehung der San Pedro, Los Angeles & Salt Lake Railroad, die Clark ohne die Ausgabe einer einzigen Aktie oder Anleihe aus ei­gener Tasche finanzierte. Das Streckennetz hatte immerhin eine Länge von über 1600 km. Als kurz nach ihrer Inbetriebnahme im Rainbow Canyon die Schienen auf einer Länge von fast 130 km durch Über­schwemmungen unterspült wurden, stell­te Clark weitere $5mio bereit und der Schaden wurde in wenigen Monaten be­hoben. 1910 verkaufte Clark die Linie an die Union Pacific. Der Preis ist nicht bekannt geworden. Wir können aber der Tat­sache, daß Union Pacific am l. Juli 1911 eine Anleihe im Namen der San Pedro, L. A. & Salt Lake in Höhe von $70mio aufgelegt hat, entnehmen, daß der Kaufpreis wohl nicht darunter gelegen hat.

Die wichtigsten Unternehmen des Clark'schen Imperiums besaß er 100 %ig; in einigen war er mehrheitlich beteiligt, kontrollierte sie aber 100 %ig; dazu gehörten: Kohle- und andere Bergwerke in Colorado und New Mexico, ein Granitsteinbruch in North Jay, Maine, The Butte Miner (Zeitschrift), eine Zuckerplantage in Kalifornien, die Los Alamitos Sugar Co. (größte Raffinerie im Westen), die Waclark Wire Works, Elizabethport, New Jersey, ei­ner der größten Drahthersteller der USA, Henry Bonnard Bronze Co., der größte Bronzeproduzent der USA, Waldland im westlichen Montana, 63 km entlang des Missoula River; etwa 10 km von Missoula baute er einen Damm mit einem großen Wasser- und Sägewerk, Elektrizitäts- und Wasserwerke und elektrische Straßenbahn in Missoula; insbesondere auch die erste zentrale Wasserversorgung und das Elektrizitätswerk in Butte sowie die Butte Electric Railway Co.


Senator Clark

Clarks politischer Ehrgeiz war nicht so gradlinig zu befriedigen wie seine wirt­schaftlichen Ambitionen. Schon 1884 betätigte er sich politisch, hatte aber auch in dieser Disziplin gegen Marcus Daly als mächtigen Gegner zu kämpfen, obwohl beide der demokratischen Partei angehör­ten. Ein heftiger Streit entbrannte um die Wahl der neuen Hauptstadt Montanas, die bis 1894 Virginia City war. Nachdem Clark Daly aus Butte gewissermaßen vertrieben hatte, baute sich dieser mit Hilfe der Machtmittel der inzwischen in die Hände Rockefellers Standard Oil Trust geratenen Anaconda Copper, den Ort Anaconda auf, wenige Meilen vor den Toren Butte Citys.


 Vignette auf der alten Anaconda Aktie der 1940-er Jahre - Untertagebau in den Minen und die oberirdischen Fabrikgebäude zur Verarbeitung der Erze.
 

Dalys Lobby plädierte dafür, daß Anaconda Hauptstadt werden sollte, worauf Clark Daly anbot, seinen Antrag zu unterstützen, wenn er ihm bei der Wahl zum Sena­tor nicht in die Quere käme. Daly lehnte ab und Clark warf seine Kräfte auf die Seite der Helena Lobby, die dann den Sieg da­vontrug. Zur Senatorwahl 1899 sah es nach einem toten Rennen zwischen Clark und Daly aus und Gerüchte über riesige Beste­chungsgelder machten die Runde. Elf Republikaner stimmten für Clark und er wur­de zum Senator gewählt. Nachdem ein Zeuge aussagte, daß er von Daly $ 30.000 Bestechungsgelder erhalten hatte, wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die zu dem Ergebnis kam, "daß William A. Clark seinen Senatorensitz nicht auf legale Weise erworben" habe. Er trat zurück, ehe die Justiz bemüht werden mußte. 1901 wurde er dann trotzdem - praktisch ohne Opposition - mit großer Mehrheit in den Senat gewählt, dessen Mitglied er bis 1907 blieb.


Wohltäter Clark

Besonders der Jugend gehörte das Wohlwollen dieses außerordentlich rei­chen Mannes. So gründete er in Butte ein Waisenhaus für 100 Kinder und versah es mit einem Fond, dessen Zinsen die laufen­den Kosten aufbrachten. In Los Angeles richtete er ein Heim für junge berufstätige Mädchen ein, die dort für $ 5 inklusive Ver­pflegung in der Woche wohnen konnten. Das Institut war nach seiner Mutter "The Mary Andrews Clark Home" genannt und wurde von der Young Women's Christian Association geführt. Es gab Platz für 200 Mädchen und eine lange Warteliste.

Fünf km östlich von Butte legte Clark in einem Canyon den damals größten Ver­gnügungspark der USA an. Jedes Jahr wurde der vorhandene Baumbestand durch mehrere Tausend Bäume ergänzt. Endlose Spazierwege mit kleinen Brücken und Ste­gen über Bäche und künstlich angelegte Teiche führten zu Cafes, Erfrischungs­buden und einem Tanzboden, auf dem sich 2000 Leute bewegen konnten. Ferner gab es einem mehrstöckigen Pavillon, zahlreiche kleinere Pagoden und einige weitläufige Gewächshäuser. Neben dem künstlich angelegten See waren die Tiere Montanas in einem Zoo zu besichtigen. Für die Unterhaltung der Kinder sorgten Schaukeln, Rutschen, Achterbahnen, Karussells u. v. m. Der Park wurde Columbia Gardens genannt und wurde von Clarks Butte Electric Railway Co. geführt. Eintritt war für jeden frei, der eine Straßenbahnkarte Butte-Columbia Gardens gelöst hatte. An besonderen Feiertagen lud Clark die gesamte Jugend von Butte und Umgebung zu kostenloser Fahrt und Eintritt ein, und bei solchen Gelegenheiten wurden bis zu 10.000 Jugendliche als Besucher gezählt.


Claras Folly

Clarks erste Frau starb 1893. 1901 heiratete er die 24 Jahre jüngere Ann E. Lachapelle, deren Studium am Konservatorium für Musik in Paris er finanziert hatte. 1908 begann er den Bau eines palastartigen Hauses in New York City, für das er die da­mals gigantische Summe von $5mio auf­wendete. Seine junge Frau half ihm fleißig beim Einkaufen der Einrichtung, die aus erlesenen Antiquitäten bestand. Im Volks­mund wurde das Gebäude Clark's Folly (Clarks Torheit) genannt. Berühmtheit er­langte auch die darin in kurzer Zeit zusam­mengestellte Kunstsammlung u. a. mit Werken von Tizian, Van Dyck, Rembrandt, Rubens, Franz Hals, Gainsborough, etc. 

Bemerkenswert im Leben Clarks neben seinen zahlreichen Reisen, die er später häufig in Begleitung seiner Familie z. B. nach Europa (längere Zeit in Paris und Dresden) unternahm, ist auch sein Ehrgeiz als Freiwilliger im Rang eines Majors, als er sein "Butte Battaillon" 1877 in beispielhaftem Waffengang gegen Chief Joseph führte, einem der raffiniertesten indianischen Militärführer, der die Invasion der Nez Perce Indianer gegen Montana leitete. Im gleichen Jahr wurde Clark auch Großmeister der Großloge Montanas.

Clark starb 1925 im Alter von 86 Jahren. Er war ein Mann mit widersprüchlichen Eigenschaften; einerseits ein Abenteurer und Draufgänger, manchmal verwöhnt und empfindlich; ein eiskalter Praktiker in Geschäft und Politik tat er keinen wesent­lichen Schritt ohne gründlichste Vorberei­tung; dabei ein Träumer intellektueller und künstlerischer Phantasien. Er vertrau­te allein seiner eigenen Urteilskraft und verfolgte seine Pläne ohne Rücksicht auf die Meinung anderer.

Textquellen: Der Wertpapiersammler 1988
Howard N. and Lucille L. Sloane: A Pictorial
History of American Mining; Crown PubL, New York
Dictionary of American Biographie», Charles
Scribner, New York, 1937

Seitengestaltung, Aktien und Vignettenbilder © Joachim Hahn

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